Pierburg: Option auf Areal im Neusser Hafen

Der Neusser Stadtrat stimmte einem Vorkaufsrecht zu. Ist damit die Entscheidung gegen den Standort Lobberich gefallen?

Lobberich. Steht Nettetal beim Kampf um Pierburg auf verlorenem Posten? Jedenfalls hat der Neusser Stadtrat einem Vorkaufsrecht für ein Gelände im Hafen im nichtöffentlichen Teil zugestimmt. Darin sehen Insider eine Vorentscheidung für Neuss — und gegen Nettetal.

„Es gibt eine Präferenz, aber keine Entscheidung“, sagte am Freitagnachmittag Betriebsrats-Vorsitzender Wolfgang Tretbar im Gespräch mit der WZ. Und das habe man auch am Mittag den Mitarbeitern in Lobberich bei gemeinsamen Info-Veranstaltungen mit der Werksleitung mitgeteilt.

„Wir haben bisher keine Stellungnahme des Vorstands zu der ehemaligen MEG-Fläche“, sagte am Freitag der Nettetaler Bürgermeister Christian Wagner auf Anfrage der WZ. Die Stadt hat das Gelände in Speckerfeld angeboten, wo im Sommer 2011 der Traum vom Bau eines Mineralwasserwerks durch eine Lidl-Tochter platzte.

Neue Erkenntnisse erhofft sich Wagner von einem Gespräch, das für Anfang Juni mit der Spitze der Werksleitung vereinbart ist. Pierburg ist mit rund 400 Mitarbeitern der größte Industrie-Arbeitgeber in Nettetal.

Seit Herbst 2011 ist Pierburg auf der Suche nach einem gemeinsamen Standort für Produktion und Forschung. Favorit ist Neuss, schließlich ist dort der Stammsitz des Unternehmens. Zudem ist dort die Forschung zu Hause. Vertreter des Unternehmens sollen zudem jüngst betont haben, dass die Verwaltung auf jeden Fall in Neuss bleiben werde.

Das Pierburg-Vorkaufsrecht bezieht sich auf das ehemalige Case-Gelände im Neusser Hafen. Nach der Pleite des Traktor-Herstellers 1997 passierte lange nichts. 2010 zerschlug sich kurzfristig die Ansiedlung des Stahl-Giganten Arcelor Mittal.

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