Streit um Petershof hält an: Scharfe Kritik an Schützen

Lambertus- Bruderschaft braucht Platz für ihr Schützenzelt. Viele Bürger wünschen sich dagegen eine neue Baumreihe.

Leuth. Die Neugestaltung des Petershofs in Leuth entwickelt sich zur unendlichen Geschichte. Aus den Workshops zum Stadtentwicklungskonzept leitete die Stadtverwaltung den deutlichen Wunsch der Bürger ab, dass der Platz endlich eine Fassung erhält und nicht länger optisch irgendwie ausfranst. Dagegen gibt es Widerstand in Teilen der Nachbarschaft, vor allem aber in der St.-Lambertus-Bruderschaft.

Der Technischen Beigeordneten Susanne Fritzsche ist der im Hintergrund schwelende Konflikt ausgesprochen unangenehm. Sie kam im Planungsausschuss aber nicht umhin, Stellung zu beziehen, als Rolf Spitzkowsky (SPD) am Ende der Sitzung die Frage stellte, wieweit die Verhandlungen der widerstreitenden Parteien gediehen seien.

„Nach wie vor besteht der Wunsch in der Bruderschaft, dass auf dem Platz ein Schützenzelt mit zusätzlichem Wirtschaftszelt aufgestellt wird“, berichtete die Dezernentin. Problematisch sei daran, dass in den Verhandlungen darauf beharrt werde, das Wirtschaftszelt an der selben Stelle aufzubauen, an der es immer stehe. Die Stadt möchte gerne den Platz mit einer Baumreihe umgeben. Das ginge dann aber nicht, und eine Lücke in der Baumreihe sähe nicht nur wenig ansehnlich aus, die ganze Reihe wäre dann sinnlos. Die ganze Ratlosigkeit im Rathaus mit der verfahrenen Sachlage fasste Fritzsche in dem Satz zusammen: „Uns beschäftigt, was wir nun noch tun können.“

Leuths Ortsvorsteher Heinz-Robert Reiners reagierte etwas irritiert. Ihm erschien die Reihenfolge des Vorgehens nicht schlüssig, es sei doch auch etwas anderes vereinbart worden. „Wir wollten doch Vorschläge eines Städteplaners über den Behalt eines Festzeltplatzes einholen. Erst dann wollten wir in die Beratungen gehen“, sagte er. Seine Geduld ist offensichtlich allmählich erschöpft. „Eine bestimmte Gruppe will dieses Küchenzelt an einer ganz bestimmten Stelle, für ein Schützenfest, das alle drei Jahre stattfindet. Die Gruppe repräsentiert aber nicht die ganze Bevölkerung von Leuth“, kritisierte Reiners die Schützen.

Inhaltlich teilt die Technische Dezernentin die Auffassung des Ortsvorstehers. Die Stadt solle sich auch nicht abhängig machen von einer Veranstaltung, erklärte Fritzsche. Allerdings sei es das Ziel der Verhandlungen, einen möglichst breiten Konsens zu erzielen. Danach könne der Austrag für die Umplanung des Platzes erteilt werden. Die bisher vollkommen kompromisslose Haltung „Wir wollen das so haben“ bedaure auch sie.

Guido Gahlings (Grüne) hat unterdessen nicht den Eindruck gewonnen, dass die Schützen die Planung blockieren. „Das Schützenfest alle drei Jahre ist ohne das Wirtschaftszelt aber nicht darstellbar“, erklärte er.

Ingo Heymann (CDU) meinte, die Leuther Schützen hätten ein Zeichen zu ihrer Gesprächsbereitschaft gegeben. Nun solle ein Termin für neue Gespräche vereinbart werden.

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