„Der Gott des Gemetzels“ — klingt furchtbar, ist jedoch eine liebevolle Personenstudie, die komödiantisch daherkommt. Die Besetzung mit Katrin Steuten als Veronique Houille und ihrem Mann Michel, dargestellt von Axel Dammer, war sensationell. Und auch das zweite Ehepaar, Annika Angendohr und Frederik Derendorf als Annette und Alain Reille, war hervorragend besetzt.

Die vielen Proben hatten sich ausgezahlt und machten den Premierenabend zu einem schönen Theatererlebnis, bei dem man sich ob der Gemütlichkeit des TuD-Pavillons gleich mitten in der Geschichte und dem Wohnzimmer der Houilles fühlte.

Erzählt wird die Geschichte zweier französischer Ehepaare, die sich treffen, um einen Streit zwischen ihren Söhnen Bruno und Ferdinand beizulegen. Die zunächst einig scheinenden Paare verbringen einen harmonischen Nachmittag mit Kuchen und Kaffee. Doch im Laufe der Gespräche kommen Schwachpunkte aller vier Lebensläufe hervor.

Das ständig klingelnde Telefon des beschäftigten und wohl skrupellosen Anwalts Alain nervt, und seine kränkelnde Frau übergibt sich über Veroniques geliebten Bildband — den retten Veronique und Michel mit Föhn und Parfüm, lästern fies über die Reilles, während die im Badezimmer sind.

Immer mehr gerät der Streit der Kinder in den Hintergrund. Als Michel dann allen ein Gläschen Rum anbietet, scheint die Situation gänzlich zu entgleisen. Beide Paare lassen ihre Wohlstandsmasken fallen und ergehen sich in einem Streit, wobei die Koalitionen paarübergreifend wechseln. Einzig Alain fühlt sich letztlich in seiner Weltanschauung bestätigt: „Mann, ich habe schon immer an den Gott des Gemetzels geglaubt.“ Eine tolle Premiere mit Schauspielern, die ambitioniert ihre Rollen ausfüllten. ku

“ Weitere Vorstellungen sind am 26., 27., und 28. April um 20 Uhr im TuD-Pavillon, An den Sportpätzen 7, in Lobberich. Karten sind erhältlich in der Buchhandlung Matussek, Marktstraße 13. Eintritt: zehn Euro, ermäßigt sieben Euro.