Top-Noten für Breyeller Gesamtschule

Die Bezirksregierung unterzog die Schule einer Qualitäts-Analyse. Das Ergebnis ist überdurchschnittlich gut.

Breyell. „Stark“ bis „vorbildlich“, so bewerten die Beauftragten der Bezirksregierung die Gesamtschule Nettetal in ihrer Qualitäts-Analyse in fast allen Punkten. Im Dezember nahmen drei Prüfer die Einrichtung unter die Lupe. Sie interviewten Lehrer, Eltern und Schüler aller Stufen, ließen sich eine ausführliche Übersichtsmappe der Lehranstalt erstellen, begutachteten die Gebäude, Arbeitsbedingungen der Lehrer und Angebote für die Schüler.

Und sie besuchten innerhalb von drei Tagen knapp 50 Unterrichtsstunden. „Wir wussten nicht, was auf uns zukommt, haben ständig auf Schritte vor der Tür gelauscht und uns selbst wie Schüler gefühlt. Einige Kollegen hat es sogar zweimal getroffen“, erzählt Lehrerin Anne Brendel.

Bewertet wurden die Ergebnisse (Abschlüsse), Unterricht, Schulkultur, Leitung, Professionalität der Lehrkräfte sowie Ziele und Strategien. In nahezu allen Punkten schnitt die Gesamtschule überdurchschnittlich gut ab. Bemängelt wurde einzig die „Schulinterne Bewertung“: „Das wussten wir vorher“, sagt Leiter Schiefelbein gelassen. „Wir tun zwar viel Gutes, dokumentieren es aber noch zu wenig.“

Ein positiver Effekt sei auch, dass sich Lehrer nun selbst besser einschätzen könnten. „Allein in der Klasse fehlt einem sonst die Rückmeldung eines Erwachsenen“, sagt Schiefelbein. Zwar habe man eine Unterrichts-Hospitation unter Kollegen eingeführt, diese sei aber in der Praxis wieder eingeschlafen.

Dennoch: „Das Ergebnis ist super, aber eine Wiederholung will so schnell keiner“, sagt Schiefelbein. Die Anspannung unter den Lehrern sei in den Prüfungstagen enorm gewesen. „Als hätte man ein 1000-Volt-Kabel durchs Lehrerzimmer gelegt.“

Kein Wunder: „Wir müssen uns der Evaluation stellen, aber wenn die Schule schlecht abschneidet, gibt es keine Unterstützung zur Verbesserung“, so Schiefelbein. Zwar gebe es ein Nachgespräch, in dem eine Zielvereinbarung festgelegt werden soll. Das Herbeiführen dieser Verbesserungen müsse die Schule dann aber aus eigener Kraft schaffen.

Veröffentlicht wird die Qualitäts-Analyse nicht, auch ein Ranking soll es nicht geben, dafür seien die Bedingungen an den Einrichtungen zu unterschiedlich. Aber interessierte Eltern und Schüler können sich den Bericht im Sekretariat ausleihen und einsehen. Die Gesamtschule wurde als erste Nettetaler Schule geprüft, als nächstes, so Schiefelbein, seien die Einrichtungen in Kaldenkirchen an der Reihe.

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