Varieté: Stephan Masur in der Werner-Jaeger-Halle

Stephan Masur präsentiert ein Potpourri seines aktuellen Programms „Le Voyage — Zwischenwelten“. Und das Publikum in der Werner-Jaeger-Halle amüsiert sich prächtig.

Lobberich. Tanz, Magie, Musik Akrobatik und Humor: In eine Welt der Illusion und einen Schauplatz der Kuriositäten verwandelte sich die Werner-Jaeger-Halle im Rahmen des „Besonderen Programms“.

Stephan Masur vom gleichnamigen Kölner Varieté führte als barocker Graf mit dem Namen „Le Comte Vivaldi“ herrlich blasiert, übertrieben zickig und ungeduldig durch den ereignisreichen Abend.

Eine bunte Mischung aus Theater und Zirkus präsentierte das Ensemble, das seine Programme regelmäßig im Kölner „Senftöpfchen“ und im „Pantheon“ in Bonn zeigt. Für Lobberich hatte Masur ein Potpourri quer durch das aktuelle Programm „Le Voyage — Zwischenwelten“ zusammengestellt.

Das Angebot war vielfältig: Unter der Hallendecke gab es Luft-Artistik. Beim Ausdruckstanz bewegten sich elastische Körper in übergroßen Hula-Hoop-Reifen. Und der Körper wurde so verbogen, dass er am Ende in einer winzig kleinen Glaskiste verschwand.

Santos wand seinen Körper in einer Limbo-Show unter einer Stange hindurch, die lediglich auf zwei Sektflaschen lag. Und das Duo „Unwucht“ überzeugte mit gekonntem Handstand: Balance-Kraftsport, bekannt als Äquilibristik, gepaart mit jeder Menge Slapstick. Und neben Hochleistungs-Artistik gab es auch poetisch leise Momente.

Der publikumsverliebte Masur zeigte als Conferencier „Le Comte Vivaldi“ ebenfalls sein Können. Perfekt choreografierte Jonglage und Boleadoras mit Barockbolas, wo er durch Aufstampfen der Füße und Klacken der Schleuder-Kugeln die Boleadora Spiele einmal etwas anders präsentierte. Seine Hände setzte er während des Handschattenspiels vor einer Lichtquelle gekonnt in Szene und erzählte eine kleine Geschichte über eine königliche Jagd.

So manches Mal benahm sich der „Comte“ keineswegs standesgemäß. Zum Beispiel wenn er mit Hilfe des Publikums Musik mit Kuhglocken machte. Oder wenn er eine Säge schräg erklingen ließ.

Oder bei einem Ausflug in die Gärten von Versailles Tiere des Schlossgartens aus Luftballons modellierte — und das Publikum zu einem höchst amüsanten Wettbewerb animierte. Ein skurriler, wunderbarer Varieté-Abend: bunt, abwechslungsreich, unterhaltsam.

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