Wagner bleibt Bürgermeister und die CDU stärkste Fraktion

Mit 50,7 Prozent wurde Christian Wagner als Nettetaler Bürgermeister bestätigt. Die CDU holte erneut alle Direktmandate. WIN und AfD gehören zu den Gewinnern. Erstmals gibt es im neuen Stadtrat sieben Fraktionen.

Wagner bleibt Bürgermeister und die CDU stärkste Fraktion
Foto: Frank Hohnen

Nettetal. Die Kaldenkirchener sind schuld: Bis 22.10 Uhr dauerte es am Sonntagabend, bis der letzte Wahlbezirk ausgezählt war. Und so lange musste Christian Wagner (CDU) zittern, ob er Nettetaler Bürgermeister (BM) bleibt. Es reichte — knapp. 50,7 Prozent holte der 42-Jährige — ein Minus von fast fünf Prozent gegenüber 2009.

Auf Platz zwei kam Udo Moter (SPD) mit 23,6 Prozent, der damit 0,2 Prozent mehr holte als vor fünf Jahren Christian Schürmann. Für die Überraschung sorgte Hajo Siemes. Der Kandidat von „Wir in Nettetal“ (WIN) holte aus dem Stand 13,9 Prozent. Damit überflügelte er Johannes Peters. Der FDP-Mann brachte es auf 11,6 Prozent — 0,4 Prozent mehr als 2009.

Der Nettetaler Stadtrat wird bunter. Künftig werden dort sieben statt sechs Parteien vertreten sein. Neben CDU, SPD, Grünen, FDP, WIN und ABN wird als zweitkleinste Fraktion die Euro-kritische „Alternative für Deutschland“ (AfD) dabei sein. Sie holte beim ersten Antreten in Nettetal 4,6 Prozent — und überflügelte damit „Aktive Bürger für Nettetal“ (ABN, ehemals ABK).

Die Verlierer der Stadtratswahl waren FDP (minus 4,5 Prozent), ABN (minus zwei Prozent) und CDU (minus 2,1 Prozent). Trotzdem holten die Christdemokraten alle 21 Direktmandate und stellen weiterhin die mit Abstand größte Fraktion. Zu den Gewinnern gehörte neben der AfD auch WIN (plus 3,9 Prozent).

Zurück zur Bürgermeisterwahl. Es war ein Abend voller Anspannung für Christian Wagner. Stets lag er knapp über 50 Prozent — und die brauchte er, um die Stichwahl um das Amt am 15. Juni zu vermeiden. Als um 21.06 Uhr der vorletzte Bezirk ausgezählt war und Wagner auf 50,94 Prozent kam, wollten schon Freund wie Feind gratulieren. Doch der CDU-Mann lehnte ab. „Denken Sie an Atletico Madrid. Die waren am Samstagabend auch in der 93. Minute noch Champions-Legaue-Sieger.“ Und dann dauerte es noch mehr als eine Stunde, bis er aufatmen konnte. Denn so lange brauchte es, bis die Auszählung in der Gemeinschaftsgrundschule Kaldenkirchen beendet war.

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