Wenk und Camps: Bauunternehmen ist insolvent

Die Firma Wenk und Camps aus Lobberich ist pleite. Chancen für eine Rettung sieht der Insolvenzverwalter kaum.

Lobberich. Das Lobbericher Bauunternehmen Wenk und Camps an der Wevelinghover Straße 155, hat beim Amtsgericht Krefeld Insolvenz angemeldet. Betroffen sind 15 Mitarbeiter. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter, der Düsseldorfer Anwalt Wolf von der Fecht, mit. Geschäftsführer der 1949 gegründeten Firma ist Horst Camps.

Ob es eine Zukunft für das Bauunternehmen gibt, ist noch unklar. „Aufgrund hoher Verbindlichkeiten und einer schwachen Auftragslage bestehen nur geringe Fortführungschancen“, sagte der Insolvenzverwalter. Derzeit wird noch ein Bauprojekt abgearbeitet. Die Abgabe von Angeboten für weitere Bauvorhaben wird geprüft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen von dem Bauingenieur Hans Wenk und dem Maurermeister Matthias Camps gegründet. Zum Angebot zählen heute konventioneller Hochbau, schlüsselfertiger Wohn- und Industriebau sowie Tief- und Straßenbau.

Zu den Kunden zählten Rokal, Rokal Armaturen sowie die Firma Niedieck AG (Textilbranche). Drei der früher größten regionalen Arbeitgeber. Wenk und Camps bauten unter anderem das Krankenhaus in Nettetal und die Fußgängerzone in Kaldenkirchen. Begleitet wurden solche großen Projekte von Leistungen für private Bauherren.

Zudem entwickelte die Firma Konzepte zum energetischen Bauen. Beispiel dafür ist die „Wohnanlage Heidenfeld“. Durch Marktbeobachtung fanden die Geschäftsführer früh heraus, dass zum Schutze der Umwelt zwar Niedrig-Energiehäuser angeboten wurden, alternative Versorgungsformen dabei jedoch ungenutzt blieben. So wurden in der Wohnanlage etwa Blockheizkraftwerke (BKHW) installiert und Regenauffangbecken gebaut. Diese bis dahin einmalige Konzeption wurde als Vorzeigeobjekt beim „Tag der Architektur“ nominiert.

Auch beim Einsatz der Materialien besann sich das Unternehmen schon vor mehr als 30 Jahren auf den Einsatz von Produkten, die in der Ökobilanz positiv in Erscheinung traten. Hier besonders Porenbeton, der auch in der „Wohnanlage Heidenfeld“ eingesetzt wurde.

Seit 1982 wird das Unternehmen von dem geschäftsführenden Gesellschafter Horst Camps geleitet. Bis zum Jahre 1990 begleitete ihn Hans Wenk in der Geschäftsführung.

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