Werner-Jaeger-Medaille: Zum Gedenken an einen großen Sohn Lobberichs

2014 soll eine Medaille zur Erinnerung an den Alt-Philologen verliehen werden. Dafür hat Marcus Optendrenk bereits eine Reihe von Mitstreitern gewinnen können.

Lobberich. Der Stein, den Marcus Optendrenk da ins Rollen gebracht hat, scheint sich zu einem Felsbrocken zu entwickeln — im positiven Sinn. Denn Optendrenk möchte mit einer Werner-Jaeger-Medaille dem Alt-Philologen und bekannten Sohn Lobberichs ein Denkmal setzen. Am Dienstag präsentierte Optendrenk in den Räumen des Werner-Jaeger-Gymnasiums sein Konzept für einen Preis, der herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Altertumswissenschaften und Erforschung des Humanismus honorieren soll.

Seit einigen Monaten arbeitet der CDU-Landtagsabgeordnete Optendrenk, selbst Jurist und Historiker, an dem Projekt und hat bereits eine Reihe von Mitstreitern ins Boot holen können. „Ich freue mich, dass auch der Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV), speziell Lobberich, aber auch die der anderen Ortsteile sich am Projekt beteiligen möchten“, sagt Optendrenk.

Ralf Stobbe vom VVV: „Nach dem Motto ,Lobberich im Herzen, aber Nettetal im Sinn’ ist es wichtig, alle Verkehrs- und Verschönerungsvereine einzubeziehen.“ Stobbe liegt außerdem in seiner Funktion als Wirtschafts-Botschafter Nettetals das positive Bild der Stadt am Herzen: „Der Name Werner Jaeger ist wichtig für Nettetal und ein solcher Preis macht Lobberich weit über seine Grenzen bekannt und zieht vielleicht auch Industrie hierher.“

Soweit will Optendrenk zunächst nicht gehen. Er sei jetzt erst einmal damit beschäftigt, weitere Vereine und den Kulturkreis der Wirtschaft ins Boot zu holen. Die Professoren Stefan Kipf (klassische Philologie), Christoph Horn von der Rheinischen Wilhelms-Universität Bonn (Philosophie) und Hans-Ulrich Baumgarten (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Bildungsforschung) haben ihre Mithilfe beim wissenschaftlichen Konzept zugesagt.

Der Deutsche Altphilologenverband und die Gesellschaft für Antike Philosophie stehen für die Mitarbeit im Kuratorium zur Verfügung und werden voraussichtlich die Geldpreise stiften. „Aber auch da sind wir noch in Gesprächen“, so Optendrenk.

„Es gibt Überlegungen, die Verleihung des Preises in eine zweitägige Veranstaltung einzubetten. Eine Tagung im Schloss Krickenbeck mit einem attraktiven Festvortrag soll viele interessierte Bürger anzusprechen“, so die Pläne von Optendrenk.

Begeistert vom Preis und der Würdigung des bekannten Stadtsohnes Werner Jaeger ist auch Hartmut Esser, Leiter des Werner-Jaeger-Gymnasiums. „Anlässlich des 125-jährigen Geburtstages unseres Namensgebers ist das ein schöner Gedanke. Und mit einem Festakt in der Werner-Jaeger-Halle, wo Orchester und Schulchor für den musikalischen Rahmen sorgen, können wir uns beteiligen“, erklärt Esser. So käme auch der Name Werner Jaeger wieder ins Gespräch und mache es dem Gymnasium leichter, den Schülern den Namen näher zu bringen.

„Er war ein intellektueller Denker dieser Stadt“, so Esser weiter. Aber er findet es schwierig, Jaeger und seine wissenschaftlichen Ansätze in den Schulalltag zu integrieren. Esser: „Das gelingt höchstens in den Oberstufenkursen Latein oder Philosophie.“

Anlässlich des 125. Geburtstages Werner Jaegers am 30. Juli wollen VVV und Stadt Nettetal an Jaegers Geburtshaus an der Bre-yeller Straße 41 eine Gedenktafel anbringen. Und auch das Werner-Jaeger-Gymnasium soll ein Namensschild erhalten.

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