14,8 Millionen Euro für Forschung und Lehre

An der Hochschule Niederrhein sollen die Lehrbedingungen weiter verbessert werden. Gestern gab es Zuschüsse vom Bund.

Niederrhein. Der Deckel von der Verpackung des Sahneherings wölbt sich. Dabei hat er noch nicht einmal das Kühlhaus des Feinkostgeschäftes verlassen. Ein Gau für das mittelständische Unternehmen mit seinen rund 200 Mitarbeitern. 500 000 Euro Schaden — das kann ein Unternehmen von dieser Größenordnung kein zweites Mal verkraften. Abhilfe soll die Hochschule Niederrhein schaffen. Und das Team um Professor Alexander Prange hat die Ursache bereits ausgemacht: Mikroorganismen. Jetzt erarbeitet die Hochschule ein Konzept für das Unternehmen, um solche Schäden in Zukunft ausschließen zu können.

Solch tägliche Probleme zu lösen, sieht die Hochschule Niederrhein als ihre Aufgabe an. Praxisnah will man sein, wie Präsident Hans-Hennig von Grünberg erläutert. Und dazu gehört das Zusammenspiel mit den Unternehmen in der Region, für deren Nachwuchs die Hochschule ebenfalls sorgen muss.

Doch Forschung und Lehre sind teuer, und deshalb war die Freude gestern groß, als der Parlamentarische Staatssekretär Helge Braun (CDU) aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung bei seinem Besuch Förderzusagen über 6,9 Millionen Euro mitbrachte.

Mit den Zuschüssen sollen die Lehrbedingungen verbessert und das Studium neben dem Beruf ausgeweitet werden. Schließlich hat die Hochschule bedingt durch den Wegfall der Wehrpflicht und den doppelten Abiturjahrgang deutlich mehr Studenten zu erwarten.

Vor allem sollen durch Tutorenprojekte schwache Studenten unterstützt und so die Abbrecherquote reduziert werden. In technischen Bereichen liegt sie zum Teil bei einem Drittel. Deutlich verbessert hat die Hochschule Niederrhein in den letzten Jahren ihre Absolventenquote: von 59 Prozent im Jahr 2008 auf 75 Prozent im vergangenen Jahr.

Insgesamt erhält die Hochschule 2011 rund 14,8 Millionen Euro zusätzliche Fördermittel von Bund, Ländern und Unternehmen — 2009 waren es noch knapp drei Millionen Euro gewesen. Ein Löwenanteil geht in die Forschung. Das macht die Hochschule für Studenten attraktiv. Und Firmen können Hilfe für ihre Probleme erwarten.

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