41 Verkehrsteilnehmer waren zu schnell unterwegs

Gestern fanden Kontrollen statt. Die Polizei will das Bewusstsein dafür schärfen, dass Schulneulinge unterwegs sind.

Lobberich/Breyell. Vor Beginn eines jeden Schuljahrs appellieren Polizei und Verkehrswacht regelmäßig und eindringlich an alle Verkehrsteilnehmer, sie sollten an die Schulneulinge denken. Denn sie sind Neulinge im Straßenverkehr. Weil Appelle aber nicht immer und bei allen zur Einsicht führen, legt die Polizei nach. Sie misst zu Beginn des Schuljahres an ausgewählten Straßen, ob Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs sind. An der Lobbericher Straße / Onnert zwischen Breyell und Lobberich war gestern eine solche Messstelle eingerichtet. Von morgens zum Unterrichtsbeginn bis kurz nach Mittag wurden 41 Temposünder gemessen.

„Heute war noch kein Überflieger dabei“, stellt Polizeihauptkommissar Johannes Cleven nüchtern fest, als er mit den Kollegen die Kontrolle aufgab. „Alle Verkehrssünder waren einsichtig und haben sofort die fällige Gebühr bezahlt“, sagt er. Mit einem Kollegen und einer Kollegin bildet er den sogenannten Anhaltetrupp. Verkehrsteilnehmer, die zu schnell waren, wurden zuvor an der Ecke Breyeller Straße/ Strandweg von der mobilen Radaranlage am Ortsausgang Lobberichs „geblitzt“.

Geblitzte Autofahrerin

Wer meint, es werde nur einseitig „geblitzt“, hat weit gefehlt. Auf der anderen Seite, am Gelände des Bauhofes, steht das flache, mit fünf Linsen bestückte Kästchen am Fahrbahnrand — der sogenannte Einseitensensor. Das Gerät eignet sich besonders für eine beweissichere Front- und Heckdokumentation von Motorradfahrern, die bisher wegen des fehlenden vorderen Kennzeichens nicht möglich war. Im Gerät stecken fünf Helligkeitssensoren, jeweils im Abstand von 25 Zentimeter. Sie sind im rechten Winkel über die Fahrbahn gerichtet. Rollt ein Fahrzeug vorüber, wird von den Sensoren kurz hintereinander ein Helligkeitsprofil erfasst, digitalisiert und gespeichert. Aus diesem zeitlichen Versatz der drei Profile wird dann die in diesem Augenblick gefahrene Geschwindigkeit ermittelt.

Norbert Rothkugel meldet das zu schnelle Motorrad oder den zu schnellen Pkw dem Kollegen mit der Kelle, der einige hundert Meter weiter am Rand der Lobbericher Straße an der Einmündung Onnert steht. Bislang konnte ein Motorradfahrer mit überhöhter Geschwindigkeit ausgemacht werden. „Für sie ist es noch zu früh am Tag“, sagt Polizeihauptkommissar Dieter Schwerdtfeger an diesem Morgen. Erst nach der Arbeitszeit am späteren Nachmittag würden sich Motorradfahrer „auf den Bock setzen“, weiß er aus Erfahrung.

Die junge Dame mit dem weißen VW Golf, die gerade an der Einmündung zum Onnert angehalten wird, weiß zunächst nicht, wie ihr geschieh. „War ich zu schnell? Mist“, sagt sie. Den roten Blitz allerdings hatte sie zuvor schon gesehen — und still gehofft, er habe nicht ihr gegolten. „Ich ärgere mich jetzt. Ich bin wirklich total in Eile und muss dringend weg“, sagt sie.

Die überhöhte Geschwindigkeit wolle sie mit der Bemerkung keineswegs entschuldigen. Zehn Kilometer sei sie zu schnell gewesen, sagt ihr einer der Polizeibeamten. Sie holt Fahrzeugpapiere, Führerschein und Geldbörse heraus. Johannes Cleven wünscht ihr höflich noch einen schönen Tag. Sie winkte ab. „Der ist mir jetzt versaut worden, aber das bin ich selbst Schuld“, ärgert sie sich. Die Kreispolizei appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, die zulässige Höchstgeschwindigkeit stets einzuhalten und besondere Rücksicht auf die Schulanfänger zu nehmen.

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