Billard-WM: Eröffnung mit Sorge um die Zukunft

In der Viersener Festhalle wurde die WM stimmungsvoll eröffnet. Doch auch ein bisschen Wehmut lag in der Luft.

Viersen. Ein bisschen Wehmut liegt in der Luft. Bei der stimmungsvollen Eröffnungsfeier der Billard-Weltmeisterschaft für Nationalmannschaften in der Viersener Festhalle schwanken die Redner zwischen der Vorfreude auf ein faszinierendes Turnier und der Sorge um die Zukunft der WM in Viersen. Das Licht geht aus. Melodien aus den „Star Wars“-Filmen hallen durch den Saal. Unter dem Jubel der vielen jugendlichen Zuschauer ruft Moderator Frank Schiffers: „Es ist soweit. Herzlich willkommen zur 26. Billard-Weltmeisterschaft in Viersen.“ Oben auf der Bühne warten die Protagonisten dieses Präzisionssports aus aller Welt auf ihren großen Auftritt. Schiffers präsentiert jede Mannschaft einzeln. Die Sportler genießen das Bad in der Menge. Martin Horn wirft eine Kusshand in die Kamera. Andere winken und lächeln. Man kennt sich, man mag sich und irgendwie fühlen sich die Sportler auch ein Stück weit zu Hause. „Alle fühlen sich in Viersen angenommen“, sagte Bürgermeister Günter Thönnessen.

„Viersen, die Festhalle und Billard sind untrennbar miteinander verbunden“, meinte Wolfgang Rittmann, der Ehrenpräsident der Deutschen Billard-Union (DBU). Billard gehöre zu Viersen wie Tennis zu Wimbledon. Rittmann würde es mit Blick auf die WM gerne mit den Karnevalisten halten. „Mir loss dr Dom in Kölle“, sagte er. Aber es „seien Fakten geschaffen worden, die es schwieriger machen“, erklärte er in Anspielung auf die Entscheidung des Viersener Stadtrates, der DBU für eine eventuelle WM-Ausrichtung ab 2016 keinen Zuschuss mehr zu gewähren.

Trotzdem ist die Tür für eine Fortsetzung der langjährigen Partnerschaft nicht zu. Man spricht miteinander, darauf deutet schon alleine die lange Liste der Ehrengäste hin. „Die Chemie hat von Anfang an gestimmt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es die WM hier nicht mehr gibt“, sagte Marina Hammes, die die WM als Bürgermeisterin einst nach Viersen holte. „So viele große Veranstaltungen hat Viersen auch nicht.“ Günter Thönnessen sparte das Thema Zukunft in seiner Ansprache aus. Er sei stolz, dass die WM zum 26. Mal in Viersen stattfindet, sagte der Bürgermeister.

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