Bombensuche: Experten geben Entwarnung

Die Stadt Viersen hatte bereits eine Evakuierung der Innenstadt vorbereitet.

Viersen. Den Stein, der Bürgermeister Günter Thönnessen am frühen Dienstagnachmittag vom Herzen gefallen ist, konnte man — bildlich gesprochen — in ganz Viersen plumpsen hören: Es gibt keine zweite Bombe an der Gartenstraße. Auch nach der 37. Bohrung auf sieben Meter Tiefe durch eine vom Kampfmittelräumdienst engagierte Fachfirma zeigte die in Plastikrohren hinabgelassene Sonde keinen metallischen Fremdkörper an.

Nach dem Hinweis eines Zeitzeugen, dass er sich nach einer Bombennacht im Zweiten Weltkrieg an ein verdächtiges Loch an dieser Stelle erinnern könne, hatten Luftbild-Experten des Kampfmittelräumdienstes Aufnahmen aus dem Winter 1945 ausgewertet und eine Unregelmäßigkeit bestätigt.

In der vergangenen Woche waren dann die Vorbereitungen für einen möglichen Extremfall — eine erneute Bombensprengung mitten in der Innenstadt — angelaufen. Der Krisenstab aus Stadtspitze, Feuerwehr, Polizei und Hilfsdiensten hatte das ganze Wochenende über getagt. Unzählige Freiwillige der Hilfsdienste hatten in dieser Zeit bereits wieder Turnhallen für eine mögliche Evakuierung der Bevölkerung vorbereitet.

Entsprechend atmete man am Dienstag auf, als vom Kampfmittelräumdienst Entwarnung gegeben wurde. Umsonst ist die ganze Mühe aber auf keinen Fall. Das hatte Feuerwehrchef Frank Kersbaum, Koordinator im Krisenstab, schon zu Beginn der Aktion deutlich gemacht: „Auch wenn wir am Ende keine Bombe finden, dann war das nicht vergeblich“, betonte er. Krisenstab und die beteiligten Hilfsorganisationen haben viel über Abläufe gelernt. So realistisch hätte man keine Großübung planen können.

Bürgermeister Thönnessen kündigte an, er werde (auch) Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und allen Freiwilligen Lob und Anerkennung aussprechen.

Die Kosten des Einsatzes sind in Euro und Cent nicht zu beziffern. „Jede Organisation kommt für ihren eigenen Teil auf“, erklärt Stadt-Sprecher Kaspar Müller-Bringmann. Der Kampfmittelräumdienst, angesiedelt bei der Bezirksregierung, zahlt also für die Unternehmen, die er mit den Untersuchungen beauftragt hat. Bei den Hilfsorganisationen ist es vor allem der Einsatz von ehrenamtlichen Helfern, der sich in Geld nicht berechnen lasse.

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