Deutschen Budenzauber nach Venlo exportiert

Erstmals wird es einen deutschen Weihnachtsmarkt in den Niederlanden geben. Er wird am Montag eröffnet.

Niederrhein. In Scharen kommen in der Vorweihnachtszeit Besucher aus den Niederlanden an den Niederrhein. Häufig kommen sie in voll besetzten Bussen in die Innenstädte im Grenzland. Angelockt werden sie vom Duft von Glühwein und Maronen.

Ihr Ziel: die Weihnachtsmärkte in der Region. Denn diesen Budenzauber mit Christbaumschmuck, Krippenfiguren und Weihnachtsliedern kennen die Nachbarn von der Maas in ihren Breiten nicht. Das soll sich ändern: Erstmals wird es jetzt einen Weihnachtsmarkt in Venlo geben.

Vom 26. November bis zum 6. Januar soll es den Budenzauber in der Venloer Innenstadt geben. In orange kommt er aber nicht daher, und auch eine niederländische Note wird er nicht haben. Im Gegenteil. Es wird sich um den 1. Deutschen Weihnachtsmarkt handeln, sagt Andreas Kuhlmann.

Dessen KVG-Eventagentur aus Bergheim wird den Markt ausrichten. „Der wird sich am Muster des Kölner Weihnachtsmarktes orientieren“, sagt Kuhlmann. Zwischen Nolensplein und Rathausmarkt sollen Buden entstehen, die zwischen Kunsthandwerk mit geblasenen Christbaumkugeln bis zu Glühweinspezialitäten alles anbieten sollen, was zu einem richtigen Weihnachtsmarkt dazugehört.

„Es wird einen großen, beleuchteten Nikolaustorbogen geben und ein Bühnenprogramm mit deutschen Weihnachtsliedern“, kündigt Kuhlmann an. So sollen Bands wie Alt-Schuss aus Düsseldorf oder eine Dixieland-Kapelle in Nikolaus-Kostümen auftreten. Jeden Tag soll am überdimensionalen Adventskalender ein Türchen geöffnet werden.

Auch eine Eisbahn wird es am alten Markt in Venlo geben. Sie wird am 14. Dezember eröffnet und bleibt bis zum 6. Januar stehen. Das ist auch der Grund, warum der Weihnachtsmarkt über den Jahreswechsel hinaus läuft. Täglich soll er von 11 bis 21 Uhr geöffnet sein.

Aber wie kam es überhaupt zu der Idee, einen Weihnachtsmarkt in den Niederlanden zu veranstalten? „Ich habe im Februar auf dem Rathausplatz gesessen, die alten Fassaden bewundert, und bin mit einer Kellnerin ins Gespräch gekommen“, sagt Kuhlmann. Einen Weihnachtsmarkt gebe es nicht, aber so etwas hätte man gerne, habe sie auf seine Frage geantwortet. Es gebe nur einen Tannenbaum vorm Rathaus, und der sei schlecht geschmückt.

Kuhlmann wurde aktiv. Er suchte das Gespräch mit der Stadtverwaltung, legte ein Konzept vor — und jetzt gibt es einen Vertrag über fünf Jahre Weihnachtsmarkt in Venlo. Zur Eröffnung am 26. November kündigt Kuhlmann „eine Weltsensation“ an: Der Weihnachtsbaum vor dem historischen Rathaus wird mit Solarstrom beleuchtet.

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