Die „Viersen“ sammelt Wolkenteilchen

Der Airbus A 340 misst für das Forschungszentrums Jülich Stoffe in der Atmosphäre.

Niederrhein. Seit ein paar Tagen bringt die „Viersen“ nicht mehr nur Passagiere von Flughafen A nach Airport B. Der elf Jahre alte Lufthansa-Airbus A340-300, der im Jahr 2000 auf den Namen der niederrheinischen Stadt getauft wurde, legt ab sofort auch Meilen für die Forschung zurück.

Wenn die Maschine auf dem Rollfeld landet, hat sie himmelhoch gesammelte Daten zur Erdatmosphäre im Gepäck. Lufthansa hat gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich eine für die Klimaforschung neuartige Langzeitbeobachtung begonnen.

Dafür trägt die „Viersen“ Messgeräte wie ein EKG an ihrem Rumpf, Geräte, die aussehen wie Mini-Auspuffe. Sie erfassen während des Fluges atmosphärische Spurenstoffe, in Zukunft auch Wolkenteilchen und Aerosole (Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen und einem Gas).

Die „Viersen“ sammelt sie weltweit. Die Maschine mit tausenden Flugstunden in den Tragflächen (Reichweite 12.700 Kilometer) kommt viel herum. Den ersten Mess-Flug in neuer Mission steuerten die Piloten am Donnerstag nach Lagos in Nigeria.

„Nach jeder Landung werden die Daten digital ausgelesen und analysiert. Ziel ist die Schaffung einer weltweiten Messinfrastruktur, um die Erdatmosphäre mit Hilfe der zivilen Luftfahrt global beobachten zu können“, informiert die Fluggesellschaft auf ihrer Homepage. Die Daten seien von zentraler Bedeutung für die Klimaforschung und die numerische Wettervorhersage, sagt Lufthansa.

Dem Start des Projektes über den Wolken ist eine mehrjährige Vorbereitung vorausgegangen. 15 europäische Projektpartner sind unter der Leitung der Jülicher mit im Boot, besser gesagt, im Flieger.

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