Möglich machte dies ein Vertrag, den der Kreis Viersen und die Stadt Krefeld im Jahr 2010 abgeschlossen haben. Doch die Zulassungs-Ehe steht vor der Scheidung: Der Kreis Viersen will den Vertrag mit der Stadt Krefeld zum 28. Februar 2013 kündigen.

Es geht, wie in so vielen anderen Ehen auch, ums liebe Geld. „Wir haben seit Beginn der Zusammenarbeit mit der Stadt Krefeld zugunsten des zusätzlichen Serviceangebotes auf annähernd 120 000 Euro an Gebühren verzichtet“, sagt Axel Küppers, Sprecher des Kreises Viersen.

Die Vereinbarung sah vor, dass jede Zulassungsstelle die Gebühren für die Bearbeitung der Kunden behalten kann. Doch schon bald habe sich abgezeichnet, dass Zulassungsdienste und Autohäuser ihre Geschäfte ausschließlich über die Stadt Krefeld abwickelten.

Folge: „Es entwickelte sich ein schiefes Bild, was die Gebühreneinnahmen betrifft“, so Küppers. Aus der Sicht des Kreises sah das so aus: gleicher Aufwand, aber 40 000 Euro weniger Einnahmen pro Jahr.

Das wollte der Kreis Viersen nicht hinnehmen. Andreas Budde, Technischer Beigeordneter der Kreisverwaltung, nahm Gespräche mit der Stadt Krefeld auf. Ziel: die Kosten von 40 000 Euro pro Jahr zu halbieren. Doch das lehnte die Stadt Krefeld ab. Auch ein zweites Angebot aus Viersen, wonach Krefeld sich mit einem Drittel an den Kosten beteiligen sollte, schlug die Seidenstadt aus.

Deshalb zieht der Kreis jetzt die Bremse. Der zum Ende Februar auslaufende Vertrag wird nicht verlängert. Die Vertreter der Krefelder Autohäuser müssen dann wieder in den Kreis Viersen fahren, um dort die Autos ihrer von außerhalb kommenden Kunden anzumelden. rb