Erstes Konzept für Elmpt steht

Auf dem Militärgelände soll ein Gewerbegebiet entstehen. Energie spielt dabei eine Rolle.

Niederkrüchten. Das Jahr 2016 rückt immer näher. Dann, so die offizielle Planung, will die britische Armee den Standort der Javelin Barracks in Elmpt schließen. Und das knapp 900 Hektar große Areal fällt an den deutschen Staat zurück. Verantwortlich sein wird die Bundesimmobilienanstalt (Bima). Inwieweit der Zeitplan eingehalten wird, ist fraglich.

Im Mai 2008 gaben die Briten bekannt, dass sie ihre letzten Heereseinheiten aus Deutschland abziehen würden. Zunächst stand auch für Elmpt der Sommer 2010 im Raum. Dann erhöhte man auf 2014, schließlich auf 2016. Immer wieder flammen auch Gerüchte auf, die Briten könnten doch noch über diesen Zeitpunkt hinaus in Elmpt bleiben. Denn die Kasernen, in die sie in Großbritannien verlegt werden sollen, sind zum Teil noch nicht einmal gebaut.

„Ich weiß definitiv nichts anderes als 2016“, sagt Niederkrüchtens Bürgermeister Herbert Winzen. Politik und Verwaltung in Niederkrüchten können planen, welche Nutzung es dort in Zukunft geben soll. Aber dafür muss auch der Regionalplan geändert werden. Und das liegt in der politischen Zuständigkeit des Regionalrates. Und dann ist da noch die Bima, die das Grundstück möglichst gewinnbringend, zumindest aber zum Nennwert, an den Mann bringen will.

Der Golfplatz — 76 Hektar groß — soll bleiben. Der Europäische Golfclub Elmpter Wald konnte das Gelände schon in eigene Trägerschaft übernehmen. „Dieser Vertrag gilt allerdings nur so lange, wie die Briten noch da sind“, sagt Bürgermeister Herbert Winzen, der den Golfplatz aber fest in die Planungen einbezieht. Ansonsten geht es um einen Bereich von etwa 150 Hektar entlang der alten B 230, die parallel zur Autobahn 52 verläuft.

Das Konzept, das der örtliche Arbeitskreis bis jetzt ausgearbeitet und bereits mit dem Regierungspräsidenten abgestimmt hat, sieht ein etwa zehn Hektar großes „normales“ Gewerbegebiet mit kleinteiligen Ansiedlungen vor. Daneben soll dann ein Gebiet mit größeren Ansiedlungen entstehen.

Eine wichtige Rolle spielen dabei erneuerbare Energien — Wind, Sonne, Biogas und Biomasse. Die Idee zu diesem Energiepark, der in NRW eine Vorreiterrolle spielen könnte, stammt von der Nettetaler Firma Re-Energie. Die hat sich inzwischen in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen mit einigen anderen Versorgungsunternehmen der Region (siehe Kasten), um das Projekt zu stemmen, wenn es grünes Licht gibt.

Ein Teilaspekt könnte laut Bürgermeister Winzen auch die Logistik sein — müsse es aber nicht werden. Vor allem betonte er: „Der Eiserne Rhein spielt bei diesen Überlegungen keine Rolle, die direkte Autobahnanbindung ist schon sehr gut.“

Erste Gutachten über die Belastung des Areals liegen inzwischen vor. „Weniger als erwartet“, hatte der technische Dezernent des Kreises, Andreas Budde, im Dezember gesagt. Winzen relativiert das etwas: „Weniger als erwartet, aber immer noch recht viel“, sagt er. Allerdings habe man mit den gewählten Flächen Glück gehabt.

„Entlang der alten B 230 gibt es tatsächlich nur wenige Altlasten.“ Andere Flächen wie den Bereich der alten Kerosin-Leitung oder die Areale, auf denen man die Flugzeuge betankt habe, habe man von vorneherein nicht in Betracht gezogen, weil man die Belastung dort richtigerweise als hoch angenommen habe.

Die gute Nachricht sei, dass es tatsächlich keine radioaktive Belastung gebe. Das habe nach einem später bekanntgewordenen Zwischenfall mit einem Atomsprengkopf, der im Jahr 1984 von einem Transporter gefallen war, immer noch im Raum gestanden.

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