Flüchtlinge ziehen in die ehemalige Hauptschule Lobberich

Nettetal. Nun also auch Nettetal. Bis Dienstag um 18 Uhr bleibt der Stadt Zeit, eine Unterkunft für 150 Flüchtlinge herzurichten, die die Bezirksregierung Düsseldorf am vergangenen Freitag avisiert hat.

Es handelt sich um eine „vorgelagerte Erstaufnahme“, deren Kosten das Land trägt. Die Flüchtlinge werden dem Kontingent der Stadt Nettetal angerechnet. Bürgermeister Christian Wagner erhielt am Freitag von Landrat Peter Ottmann eine erste Nachricht. Im Telefonat mit Regierungsvizepräsident Roland Schlapka erfuhr er Näheres.

Im Wege der Amtshilfe müsse die Stadt eine Notunterkunft für 150 Flüchtlinge vorbereiten. Das Land habe keine Möglichkeit mehr, die Menschen unterzubringen. Um die Obdachlosigkeit zu vermeiden, müsse die Stadt jetzt helfen. Am Samstagabend hatte die Stadt eine Lösung aus dem Boden gestampft. Die Menschen werden in die leerstehende ehemalige Hauptschule in Lobberich einziehen. Am Samstagmorgen scharten sich 60 Männer und Frauen aus der Verwaltung, vom DRK, MHD, THW, Feuerwehr und weiteren Organisationen zusammen, um in der Lobbericher Hauptschule die Unterbringung vorzubereiten. Wertvolle Hilfen und Informationen lieferten sowohl die Stadt Viersen als auch dort bereits mit der Unterbringung betraute Kräfte von Hilfsorganisationen.

Bis gestern waren das Gebäude erkundet, die Elektrik ertüchtigt, Klassen- und andere Räume mit Betten ausgestattet grundgereinigt. Einige Probleme sind noch nicht gelöst: Als die Hauptschule geschlossen wurde, hat man die Wasserversorgung abgestellt. Um sie in Gang zu bringen, vergehen bis zu vier Wochen, weil das Wasser beprobt werden muss. In der benachbarten Turnhalle werden Duschen und Sanitäranlagen aufgeteilt. Der Sportbetrieb wird nicht beeinträchtigt. Den 150 Asylbewerbern stehen nur zehn Duschen zur Verfügung. Toilettenwagen hat die Stadt dagegen in ausreichender Zahl ordern können. Die Krankenhausküche wird das Essen liefern. Ein Raum in der Schule wird als Gebetsraum für Muslime eingerichtet. In die ehemalige Hausmeisterloge werden Security-Kräfte einziehen. Vorbereitet hat der Fachbereich Soziales auch den Empfang der Asylbewerber ab Dienstagabend: Es werden sprachkundige Helfer da sein, die Arabisch oder auch Serbisch sprechen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort