Gemütlich heizen mit Holz

Der nachwachsende Rohstoff wird immer beliebter. Dabei gibt es allerdings einiges zu bedenken.

Niederrhein. In Zeiten, in denen die Öl- und Gaspreise stetig steigen, machen sich viele Menschen auf die Suche nach alternativen Möglichkeiten, um ihre vier Wände zu beheizen. Und egal, ob Eigenheim oder Mietwohnung, für viele Menschen am schönsten ist immer noch die Wärme, die ein Kamin ausstrahlt. Außerdem ist diese Art Feuer — auch wenn es nicht primär ums Heizen geht — immer ein romantischer Hingucker und sorgt für Gemütlichkeit.

Wer mit Holz heizt, muss einiges wissen, denn: Holz ist nicht gleich Holz — und auch die Preise für diesen nachwachsenden Brennstoff haben angezogen. Daher lohnt sich der Preisvergleich, sagt Mönchengladbachs Stadtförster Werner Stops.

Viele Laubhölzer werden dem Hartholz und die meisten Nadelhölzer dem Weichholz zugerechnet. Tannen und Kiefern gehören zu den Weichhölzern, Buchen und Eichen zu den Harthölzern. Letztere brennen länger, sind aber auch schwerer.

Norbert Ahlen aus Niederkrüchten heizt viel mit Holz. Angefangen hat alles, als er und seine Familie das Haus im Jahr 2001 erweiterten — in das neue Wohnzimmer kam ein Ofen. „Ursprünglich ging es darum, den Bau zu trocknen“, erzählt der 50-Jährige. Deshalb entschied er sich auch für einen ganz einfachen Ofen aus dem Baumarkt. „Der hat dann bis jetzt gehalten“, sagt er. Dieser Winter wird aber wohl sein Letzter sein: Ahlen träumt von einem Nachfolger aus Speckstein, denn der würde die Wärme länger speichern.

Zu Beginn seiner „Holzhacker-Karriere“ hat Norbert Ahlen einen Kettensägen-Schein gemacht. Der berechtigt dazu, im Wald — nach Anweisung des Försters — liegende Bäume kleinzuschneiden und je nach Ort auch kleinere Bäume selbst zu fällen. Kurse dazu werden von Kommunen, Forstbehörden, manchmal auch über Spezialgeschäfte angeboten. Kleinere Bäume im eigenen Garten, so erklärt Stadtförster Stops, könne man selbst fällen. Auf keinen Fall sei es erlaubt, Holz einfach so im Wald zu schlagen. „Das ist Diebstahl und wird auch so bestraft.“

Wer das Kaminholz lieber kauft, sollte Preise vergleichen, rät Stops. Wichtig sei, sogenannte Notkäufe zu vermeiden. Denn wer nachkaufen muss, zahlt meist drauf. „Am Besten deckt man sich zum Ende einer Heizperiode bereits für die nächste ein. Spätestens aber im Frühjahr“, so Stops.

Dabei sei es wichtig, auf den Trockenzustand des Holzes zu achten. Selbstgeschlagenes Holz muss zwischen einem und zwei Jahren trocknen, damit es verfeuert werden kann. Zur Lagerung sollte ein trockener, gut belüfteter Ort gewählt werden. Eine Hauswand mit Ausrichtung nach Süden eignet sich gut, ein Keller nur bedingt. Dort sollten nur Brennholz-Scheite gelagert werden, die nur noch eine geringe Restfeuchte haben. Sonst drohen Schimmel oder Fäulnis.

Im Garten der Familie Ahlen wird das Holz in runden Drahtsilos vorgetrocknet. Das reife Holz kommt nach zwei bis drei Jahren in den Stapel mit den handlichen Stücken. Der läuft in Zweierreihe entlang der Grundstücksgrenze bis auf zwei Meter Höhe und ersetzt den Zaun zum Nachbarn.

Wer keinen Platz für die Lagerung hat, ist darauf angewiesen, Brennholz einzukaufen. Viele Baumärkte bieten gepresstes Holz an. Bei spezialisierten Holzhandlungen kann man Schnäppchen machen. So fallen etwa bei Holzpflaster Volpert, einem Hersteller von Holzböden in Krefeld, in der Produktion viele Späne an.

Diese werden in einer der Maschinen bereits zu Brennholz gepresst. Im Herbst hatte das Unternehmen am Sterkenhofweg noch 50 Tonnen dieses Pressholzes vorrätig. Mittlerweile gibt es nur noch Restbestände.

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