Güterbahnhof: Nettetal macht den Weg für den Verkauf frei

Der Stadtrat hat 12 000 Euro für die Planung freigegeben.

Nettetal. Der Stadtrat hat am Mittwochabend 12 000 Euro freigegeben, damit die Verwaltung einen Ramenplan zur Reaktivierung des Güterbahnhofs in Kaldenkirchen erarbeiten kann. Der Plan umfasst ein gewaltiges Paket, denn er schließt die Entwicklung des Personenbahnhofs und die Auswirkungen sowohl auf den Gewerbepark Venete als auch auf den Stadtkern Kaldenkirchens ein. Das alles geschieht in enger Absprache mit der Invest Region Viersen (IRV — früher die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises).

Der Wunsch des Venloer Logistikunternehmens Cabooter, den Güterbahnhof zu kaufen und dort einen Railterminal einzurichten, hat sehr viel Bewegung ausgelöst. Cabooter schnürt zurzeit ein Paket von Aktivitäten, die alle auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden müssen. Das betrifft die Finanzierung ebenso wie die Planung und Genehmigungsfähigkeit der Vorhaben. „Wir wollen das Verfahren strukturieren und das Projekt zielgerichtet begleiten“, unterstreicht Nettetals Wirtschaftsförderer Dietmar Sagel. Die Stadt verhehlt nicht, dass es eine Reihe ungelöster Probleme gibt. Sie aber sehr bemüht, lösungsorientiert an die Aufgabe heranzugehen.

So muss ermittelt werden, welche finanziellen Auswirkungen das Vorhaben überhaupt haben wird und wie es zu finanzieren sein könnte. Das geschieht in Abstimmung mit der IRV. Das Aufgabenpaket hat es in sich. So soll das weitgehend aufgegebene Güterbahngelände revitalisiert werden. Dazu muss der Railterminal sinnvoll an das Straßennetz angeschlossen werden — es gibt das alte Fahrrecht noch, aber es führt von der Bahnhofstraße her vorbei am Dänischen Bettenlager. Sinnvoller wäre die Anbindung vom Autobahnanschluss Venete her.

Parallel dazu gab es schon länger das Ziel, den Personenbahnhof neu zu entwickeln und an der Ostseite (Dahlweg) einen P+R-Platz zu schaffen. Damit ein schneller Zugang zum Bahnsteig möglich wird, muss ein Tunneldurchstich geschaffen werden.

Anfang Mai besuchter Bürgermeister Christian Wagner die Fachmesse „transport logistic“ in München, wo auch Cabooter vertreten war. Unter Einbeziehung der IRV führte er dort Gespräche mit verschiedenen Partnern der Branche, vor allem mit DB Schenker. Das Unternehmen steht für den Transport- und Logistikzweig der Deutschen Bahn AG. Die Experten bestätigten dem Bürgermeister, dass der Railterminal die weitere Entwicklung nicht nur Kaldenkirchens, sondern ganz Nettetals beträchtlich fördern würde.

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