Hochschule Niederrhein: Ein Schmetterling für Paloma

Im Zuge eines Projektseminars haben Studenten der Hochschule Niederrhein Mode für Behinderte entworfen.

Mönchengladbach. Paloma Krüger leidet an einer Tetraspastik. Dadurch ist die 18-Jährige in ihrer Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt. Es gibt wenige Firmen, die spezielle Kleidung für Menschen mit Behinderungen anbieten. Paloma Krüger möchte aber gerne modische Kleidung tragen. Die junge Frau aus Mettmann bat deshalb die Hochschule Niederrhein um Hilfe. Dort starteten zehn Studenten des Fachbereichs Textil und Bekleidung ein Projekt, in dem sie drei Oberteile für Paloma entwarfen und anfertigten. Das Ergebnis sind ein T-Shirt, eine Bluse und eine Jacke, die jetzt beim Projektseminar im Audimax der Hochschule Niederrhein an der Gladbacher Webschulstraße vorgestellt wurden.

Neben modischen Aspekt achteten die Studenten darauf, dass die Kleidung durch neuartige Verschlüsse und elastische Materialien viel Bewegungsfreiheit ermöglicht und leicht anzuziehen ist. „Wir haben natürlich Palomas Geschmack berücksichtigt, vieles in Lila, Blau und Braun gehalten und einen Schmetterling als Symbol verwendet“, sagt Catharina Chytrek, die die Arbeiten gemeinsam mit Studienkollegin Janna Dietrich vorstellte.

Zunächst wurden neun Entwürfe angefertigt, von denen drei übrig blieben. Die Pläne dokumentierte das Team in einem Kollektionsbuch mit Bildern, Skizzen und den Materialien. Um das Anziehen zu erleichtern, wurden Reißverschlüsse unter den Ärmeln und an der Seite eingenäht, Knopfleisten auf der Schulterpartie angebracht und Armlöcher vergrößert. Die Wickelbluse besteht aus elastischem Material. Dadurch kann sie mit weniger Kraftaufwand angezogen werden.

Rund dreieinhalb Monate haben die Studenten an den Kleidungsstücken gearbeitet. Sie waren eines von 32 Teams, die ihre Arbeiten beim zehnten Projektseminar präsentierten. „Insgesamt haben sich mehr als 300 Studenten aus dem Fachbereich Textil und Bekleidung beteiligt. Die meisten von ihnen sind im fünften Semester“, sagt Hochschulsprecher Christian Sonntag.

Die Teilnehmer konnten sich ihre Aufgabenstellung nicht selbst aussuchen. Die Themen und die Zusammenstellung der Teams wurden ausgelost. Die Studenten hätten unter industrienahen Bedingungen, teilweise sogar mit konkreten Aufträgen von Unternehmen gearbeitet, so Sonntag.

Ein Projekt wird auch beim nächsten Seminar dabei sein. Für einen circa vier Meter hohen und 30 Meter breiten Vorhang für die Citykirche am Alten Markt gibt es bisher nur eine Materialsammlung. Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten soll er aber fertiggestellt sein und dann den spirituellen Bereich vom Rest der Kirche abtrennen.

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