Hochschule Niederrhein: Hörsaal platzt aus den Nähten

So viele Neulinge wie noch nie hat die Hochschule Niederrhein. Sie zählt jetzt 11 800 Studenten.

Niederrhein. Das Audimax der Hochschule Niederrhein ist dem Ansturm der Neuanfänger nicht gewachsen. Vor der Tür des größten Hörsaals in Mönchengladbach warten, dicht gedrängt, Trauben von jungen Leuten, die drinnen keinen Platz finden: „So viele Studenten gab es bei uns noch nie“, bestätigt Christian Sonntag, Sprecher der Hochschule Niederrhein.

Eine Rekordsumme von 2843 Neulingen beginnt in diesem Wintersemester ihr Studium. 1375 Studenten starten in Mönchengladbach und 1468 in Krefeld. Zusätzlich haben sich 330 neue Master-Absolventen eingeschrieben. Damit wächst die zweitgrößte Hochschule in NRW von 10 800 Studenten im vergangenen Jahr auf insgesamt 11 800 Eingeschriebene zum neuen Wintersemester.

Den Zuwachs erklärt sich Christian Sonntag damit, dass Studiengebühren und Wehrpflicht wegfallen: „Außerdem gibt es an der Hochschule einige neue Angebote, andere beliebte Studiengänge wurden aufgestockt“, so der Hochschulsprecher.

207 der rund 3000 Bewerbungen für das Fach Sozialwesen haben diesmal einen Studienplatz bekommen. Im letzten Jahr gab es nur 170 freie Plätze. 39 Studenten entschieden sich für das neugeschaffene Studium E-Health im Fachbereich Gesundheitswesen, der in Krefeld angesiedelt ist.

In Mönchengladbach wird der berufsbegleitende Studiengang Betriebswirtschaft immer beliebter. 91 Studenten haben 2010 mit einem Ausbildungsvertrag in der Tasche studiert, ein Jahr später wählten diesen Weg bereits 104 BWL-Neulinge.

Oft sind es auch persönliche Gründe am Niederrhein zu studieren. Für drei Ökotrophologie-Studentinnen wäre Münster die unbeliebtere Alternative gewesen: „Ich komme aus Mülheim und wollte in der Nähe studieren“, erklärt Franziska Jöres. Für Anne Kirschbaum ist es ebenfalls wichtig, ihren Heimatort Linz schnell erreichen zu können. Die Sauerländerin Svenja Bürger kommt nach Mönchengladbach, „weil mein Freund hier studiert“.

Das Image der Hochschule überzeugte die angehende Textiltechnikerin Thanh Duong. Die Hochschule in Hamburg konnte sie nicht überzeugen: „Von Mönchengladbach hatte ich viel Gutes gehört“, sagt die junge Studentin.

Es sei besonders die „Praxisnähe“, durch die sich die Hochschule Niederrhein bei vielen Studierenden „einen guten Ruf“ erarbeitet hätte, so Hochschulsprecher Sonntag. Konstantinos Louros und Marvin Brockob haben eigene Erfahrungen gemacht. Weil es bis zum Bachelor gut lief, setzen sie als Masterstudenten ihr Wirtschaftsinrformatik-Studium in Mönchengladbach fort.

Entsprechend der Studentenzahlen wurden auch die Professorenstellen von 215 auf jetzt 247 aufgestockt. Im Wintersemester 2013, wenn mit dem Doppelabiturientenjahrgang ein noch größerer Studentenansturm zu erwarten ist, sollen es 262 sein.

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