In der Güllegrube gefunden: Vermisster Landwirt ist tot

Am Montag wurde der 54-Jährige in einer Güllegrube gefunden. Eine Obduktion soll die Todesursache klären.

Schwalmtal. Der seit der vergangenen Woche in Schwalmtal vermisste Landwirt Peter Heinrich K. ist tot. Der 54-Jährige wurde am Montag von der Polizei in einer Güllegrube auf seinem Bauernhof in Schwalmtal-Amern gefunden. Die genauen Todesumstände sind noch unklar.

Am Donnerstag hatten Nachbarn die Polizei alarmiert. Ihnen war aufgefallen, dass der als „sehr genau“ bekannte Landwirt seine Kühe nicht zum Melken in den Stall getrieben hatte. Peter Heinrich K. lebte allein. Er hatte sich liebevoll um seine Eltern gekümmert, bis im vorigen Jahr auch seine Mutter starb. Der 54-Jährige galt als sehr pünktlich; er organisiere seinen Lebensablauf normalerweise nach der Uhr, sagten die Nachbarn.

Deshalb nahm die Polizei die Vermisstenmeldung sehr ernst. Gemeinsam mit der Feuerwehr wurden der Hof des Landwirts und die Umgebung abgesucht. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte durch einen Spürhund und einen Hubschrauber.

Den gesamten Freitag über wurde die Umgebung von Amern abgesucht. Gefunden wurde nichts. „Das ist ein ungewöhnlicher Fall“, sagte Viersens Polizeisprecher Harald Moyses. Denn der 54-jährige Landwirt galt als gesund, Streitigkeiten waren nicht bekannt, er galt nicht als suizidgefährdet.

Deshalb ermittelte die Polizei schnell in alle Richtungen, was normalerweise nicht der Fall ist. Schließlich kann ein 54-jähriger Mann tun und lassen, was er will, sagte Moyses. Die Polizei befürchtete aber auch ein Verbrechen. Die Haustür auf dem Hof war unverschlossen.

Am Montag hatte sich die Polizei dann entschlossen, eine öffentliche Fahndung nach dem Vermissten einzuleiten. Mit Fotos sollte nach Hinweisen auf den Landwirt gesucht werden.

Doch bevor man die Fahndung lostreten wollte, entschloss sich die Polizei, auf dem Gelände des Bauernhofs als letzte denkbare Maßnahme eine etwa 20 Kubikmeter große, geschlossene Güllegrube abzusuchen. Die Grube wurde leergepumpt, mit einer Kamera wurde dann die Leiche des gesuchten Landwirts entdeckt.

Wegen der gefährlichen Gaskonzentration konnten Feuerwehrleute nur mit Atemschutzgeräten die Grube betreten und den Leichnam bergen.

Am Dienstag soll eine Obduktion Klarheit über die genaue Todesursache bringen. Drei Möglichkeiten sind denkbar: Der Landwirt hat sich in suizidaler Absicht in die Grube begeben und die Klappe hinter sich geschlossen; er ist hineingestürzt und die Klappe ist zugefallen; er wurde in die Güllegrube gestoßen.

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