Interview-Buch von Manni Breuckmann: Fußball, Printen und Pralinen

Aus einem Gespräch mit Claudia Roth, Uli Hoeneß und Harald Schmidt hat Manni Breuckmann ein Buch gemacht. Das stellte er jetzt in Brüggen vor.

Brüggen. „Na, wie isset denn so als Rentner?“ Diese Frage mag Manni Breuckmann gar nicht, beantwortet sie dann aber doch selbst. „Ja, seit dem 1. Juli 2011 bin ich tatsächlich — auf dem Papier — Rentner.“ Er ist immer noch viel unterwegs, moderiert Veranstaltungen, schreibt Kolumnen für Zeitungen, ist Gast in vielen Talkshows und liest aus seinen Büchern — so wie am Montagabend im Brüggener Burg Café.

Dass er soweit hinaus fuhr aufs Land, liegt an der Bekanntschaft mit Inhaber Manfred Oomen. Der hatte in einer Talkshow Breuckmanns Bemerkung gehört, in Düsseldorf gebe es die besten Printen.

Das wollte Oomen nicht auf sich sitzen lassen. Er schickte dem Fußballreporter eine Auswahl seiner Printen und Pralinen. Die müssen ihm geschmeckt haben. „Manni Oomen macht die besten Pralinen westlich des Urals“ schwärmt er im Vorwort seines neuen Buches „Fußball-Gipfel“.

Das war am 21. August in Breuckmanns Wohnzimmer in Düsseldorf entstanden. Dorthin hatte er die Grünen-Chefin Claudia Roth, Late-Night-Talker Harald Schmidt und Bayern-Chef Uli Hoeneß eingeladen.

„Ich wollte nicht die üblichen Verdächtigen über Fußball sprechen lassen und habe auch einen anderen Zugang gewählt. Deshalb ist das Buch in Interview-Form geschrieben“, sagt Breuckmann.

Nachdem der 61-Jährige zu Beginn auf sehr witzige Art einem der rund 100 Café-Besucher klargemacht hatte, dass der auf seinem Stuhl saß, begann ein gemütlicher Plauderabend, der weit über den Inhalt des Buches hinausging. Der Fußballexperte erzählte aus seinem Reporterleben und las zwischendurch kleine Passagen aus seinem neuen Buch.

Begonnen hatte alles am 7. Mai 1972. Da spielte in der Regionalliga Wattenscheid gegen den VfR Neuss. Geschildert hat Breuckmann sein Reporter-Debüt in dem 2006 erschienen Buch „Mein Leben als jugendlicher Draufgänger“. Auch das drei Jahre später erschienene Werk „50 legendäre Szenen des deutschen Fußballs“ kam in Breuckmanns Schilderungen vor.

Darin erinnert er an das legendäre Europapokalspiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund, bei dem am 1. April 1998 im Bernabéu-Stadion ein Tor umgefallen war. Die daraus resultierende 75-minütige Unterbrechung hatten im TV Marcel Reif und Günther Jauch sehr unterhaltsam überbrückt.

Erst im zweiten Teil des fast zweistündigen Vortrags sprach Breuckmann über seinen „Fußball-Gipfel“. Darüber, dass er Claudia Roth bei einem Fußballspiel dafür beigeistern konnte, an seinem Buch mitzuwirken, und über Harald Schmidt, dessen Mitarbeiterin — wie Breuckmann — Schalke-Fan ist.

„Uli Hoeneß habe ich früher komplett für einen A . . . gehalten. Als Vertreter des FC Bayern ist er oft unerträglich, aber er ist ein guter Mensch“, sagt Breuckmann, der den Bayern-Boss bei vielen Veranstaltungen näher kennenlernte.

Beim „Fußball-Gipfel“ in Breuckmanns Wohnzimmer spielte auch Manfred Oomen eine Rolle. Er lieferte Pralinen mit den Konterfeis der Teilnehmer: Für Claudia Roth gab es grüne Pistazien, für den feurigen Schmidt Erdbeer-Chili und für Hoeneß eine Champagner-Füllung für die Meisterfeier.

Den Gästen in Brüggen beantwortete Breuckmann viele Fragen aus der aktuellen Fußballwelt, um sich dann mit seinem bekannten Spruch „Bis die Tage!“ zu verabschieden.

Diese Aussage ist wörtlich zu nehmen: Am Mittwoch ist Breuckmann in der Talk-Sendung von Markus Lanz zu Gast und am Samstagabend bei „Verstehen Sie Spaß?“ zu sehen.

Ach ja, Fußballreporter ist „Manni“ nach zweijähriger Pause auch wieder — beim Internetradio „90elf“: „Ich übertrage aber nur 15 Spiele pro Saison. Der besondere Reiz ist, dass es Vollreportagen über die kompletten 90 Minuten sind“, sagt Breuckmann. Sein nächster Einsatz am Mikrofon ist am 1. Dezember. Dann kommentiert er die Partie „seiner“ Schalker gegen Borussia Mönchengladbach.

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