Leben im Alter: Ohne Betreuer geht es nicht

Schwerkranke Menschen können oftmals keine Bank- oder Behördengänge regeln. Dann springen ehrenamtliche Kräfte ein. Sie werden von der Diakonie geschult.

Niederrhein. Für die meisten erwachsenen Menschen ist es selbstverständlich, Verträge abzuschließen oder für ihre Kontoführung verantwortlich zu sein. Doch es gibt Situationen, in denen das nicht mehr möglich ist.

„Mitunter sind es schwere Krankheiten, das Alter, Alzheimer oder andere Beeinträchtigungen die verhindern, das gewohnte Leben in gleicher Form fortzusetzen“, heißt es vom Bundesverband der Diakonie. Dann springen Betreuer ein, die unter anderem Bank- und Behördengänge regeln.

In allen solchen Fällen wird durch das Amtsgericht auf Antrag der betroffenen Person hin oder von Amts wegen ein so genannter rechtlicher Betreuer zur Seite gestellt. Er soll in einem genau festgelegten Umfang („Aufgabenkreise“) für den Betroffenen tätig sein — er übernimmt in diesen Fällen die rechtliche Vertretung.

Seit vielen Jahren bildet der Betreuungsverein der Diakonie Krefeld & Viersen ehrenamtliche Betreuer in der Region aus. Er begleitet und schult diese zukünftigen ehrenamtlichen Betreuer.

Gerade ist im Haus der Familie am Krefelder Lutherplatz 32 mit einer Einführung in die Arbeit des gesetzlichen Betreuers begonnen worden (dienstags 19 bis 21.15 Uhr). Derzeit sind zehn Interessenten dabei, weitere zehn könnten noch mitmachen. Ein Einstieg ist nach wie vor möglich, betonen die Verantwortlichen.

Wer eine gesetzliche Betreuung führt oder führen möchte, ist eingeladen. Die Einführungsveranstaltungen sind kostenlos. Die Teilnehmer werden über rechtliche, medizinische und behördliche Aufgaben informiert, die bei einer Betreuung notwendig sind. Das Fortbildungsangebot wird unterstützt durch ehrenamtliche Mitarbeiter. Als weitere Referenten wurden Fachberater der Stadt und eines Pflegedienstes sowie Rechtspfleger und eine Ärztin eingeladen.

„Die Arbeit als gesetzlicher Betreuer ist vielschichtig und interessant. Wir wollen mit unseren Einführungsveranstaltungen Menschen ansprechen, die sich für diese schwierige, aber sehr wichtige Aufgabe interessieren und in die praktische Arbeit einsteigen wollen“, so die Diakonie Krefeld & Viersen.

Am Ende erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat. Anmeldungen und weitere Informationen werden in der Geschäftsstelle im Betreuungsverein unter Tel. 02151/36 320 43 (oder auch 36 320 42) entgegengenommen.

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