Lidl darf an der Amerner Straße keinen neuen Markt bauen

Politiker lehnen Änderung der Flächennutzungspläne ab.

Lidl darf an der Amerner Straße keinen neuen Markt bauen
Foto: Siemes

Schwalmtal. Immer häufiger kaufen Kunden nach der Arbeit „mal eben schnell“ das, was sie brauchen — der klassische Wocheneinkauf wird seltener. So erläuterte Lidl-Immobilienleiter Stephan Zwierzynski im Planungsausschuss, warum sein Unternehmen in Schwalmtal gern einen größeren Markt bauen würde. Denn die Märkte müssen sich anpassen, was die Attraktivität des Gebäudes und die Produktpräsentation angeht: Gänge werden breiter angelegt, die Regale auf eine größere Fläche verteilt. Mehr zum Kaufen gibt es nicht: Der Markt werde zwar größer, aber das Sortiment werde nicht vergrößert, sagte Zwierzynski.

Der Lidl-Markt an der Roermonder Straße verfügt über eine Verkaufsfläche von 700 Quadratmetern. Die Gänge sind etwa zwei Meter breit, es gibt 52 Parkplätze. In der Größe, so Zwierzynski, sei der Markt nicht zukunftsfähig. Seit neun Jahren suche Lidl daher einen neuen Standort in Waldniel, nachdem eine Erweiterung am jetzigen Standort nicht klappte. Ein Neubau, so Zwierzynski, könne über eine Verkaufsfläche zwischen 800 und 1500 Quadratmetern verfügen. Drei Meter breite Gänge gehörten dazu, außerdem 100 Parkplätze.

Vor einem Jahr nahm Lidl Gespräche mit dem Inhaber des ehemaligen Bauhof-Geländes auf. Das Ziel: ein Neubau an der Amerner Straße. Dort wollte Lidl neben einem Supermarkt auch für die Ansiedlung eines Drogeriemarkts und eines Schuhmarkts sorgen. Doch die gewünschte Neubaufläche liegt außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs, den die Gemeinde 2009 für den großflächigen Einzelhandel festgelegt hat.

Die Mehrheit im Planungsausschuss erteilte daher dem Ansinnen Lidls, Flächennutzungs- und Bebauungsplan für das Gebiet an der Amerner Straße zu ändern, um dort einen neuen großen Markt zu errichten, eine Absage. Thomas Paschmanns (CDU) stellte klar: „Außerhalb des zentralen Versorgungsbereichs können wir nicht gehen.“

Jürgen Heinen (Grüne) schlug vor, dass sich die Gemeindeverwaltung mit dem Eigentümer des alten Bauhof-Geländes zusammensetzen solle, um dort eine „vernünftige Entwicklung“ hinzubekommen.

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