Nettetal baut das Kulturangebotfür Schulen und Kitas aus

Breyell. Dr. Reinhard Rankers gerät ins Schwärmen. Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Breyell haben sich in einer Projektwoche mit der Stadt Nettetal befasst. Sie besuchten in Lobberich Rathaus, Amtsgericht und andere Institutionen, sie erfuhren in Leuth etwas über die Rolle des Dorfes als Erholungsort und darüber, dass westlich von Leuth und Kaldenkirchen eine Stadt in einem anderen Land liegt.

Nettetal baut das Kulturangebotfür Schulen und Kitas aus
Foto: Busch

Zum Abschluss erklommen die Kinder in Breyell den alten Kirchenturm und schauten über die Stadt und das Land, von dem sie so viel Neues erfahren hatten.

Andere Kinder wiederum stehen mit leuchtenden Augen im Hof des Feuerwehrgerätehauses Breyell. Ein Löschfahrzeug setzt aus der Garage, die Kinder können sich alles ganz genau ansehen. Und oben im Unterrichtsraum, wo sich sonst die großen Feuerwehrleute versammeln, erfahren sie etwas darüber, wie gefährlich ein Feuer sein kann. Wiederum andere Kinder lauschen in der Stadtbücherei Nettetal an der Lobbericher Straße 1 in Breyell spannenden Geschichten, die ihnen vorgelesen werden. Sie erfahren, dass man sich nicht jedes Buch selber kaufen muss, sondern hier ausleihen kann, was einem gefällt.

Das alles hat Breyell zu bieten. Aber längst nicht alle Kinder bekommen die Gelegenheit, den Stadtteil zu besuchen und das Museum, den Turm oder die Bücherei zu besichtigen. „Wir hätten sehr gerne alle Kinder aus den Tagesstätten und den Schulen mal bei uns zu Gast — in ihrer Gruppe, Klasse oder in dem jeweiligen Kursus bis in die Oberstufe hinein“, sagt Ulrich Schmitter, der Büchereileiter in Breyell. Leider gelingt es der Stadtbücherei bis heute nicht, alle Schulen und Kindertagesstätten nach Breyell zu locken.

Das soll sich künftig ändern. Bücherei, Feuerwehrmuseum und Förderverein Alter Kirchturm haben sich zusammengeschlossen unter dem Stichwort „Schul-Kult(o)ur“. Sie bieten sich im Paket an, ein Flyer, der in den Schulen verteilt wird, gibt darüber Auskunft.

Rankers und Heußen reagierten begeistert. Zwar gibt es solche Ausflüge schon, in denen Klassen sich mehrere Stationen in Breyell für einen Besuch aussuchen. Aber die unmittelbare und aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit ist neu. Reinhard Rankers beschränkt seine Führungen nicht auf die Turmgeschichte, er erzählt gerne etwas über den Kiependraeger, das Synagoge-Mahnmal und andere Besonderheiten des Stadtteils. Reinhold Heußen freut sich über die leuchtenden Kinderaugen, die die Vielfalt der Sammlung des Feuerwehr-Museums bewundern.

„Selbstverständlich beschränken wir unser Angebot nicht auf Kinder. Auch Erwachsenengruppen können gerne Besuchsorte buchen und beliebig kombinieren“, unterstreicht Heußen.

Eines ist jedenfalls schon jetzt ideal: Bücherei, Museum und Turm liegen dicht beisammen und haben seit Jahren schon enge Verbindungen untereinander aufgebaut. Vor allem die Mitarbeiter der Stadtbücherei sind gerne im Museum und im Turm zu Gast, weil man dort auch Geschichten erzählen und vorlesen kann.

Ulrich Schmitter will erreichen, dass im Bücherei-Etat im kommenden Jahr auch Geld steht, mit dem Schulen und Kindergärten einen Bus chartern können, der sie nach Breyell bringt und wieder abholt. „Leider sind manche Besuche bisher wirklich daran gescheitert, dass das Geld dafür fehlte.“

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