Niederrheiner bringt die Friesen zum Lachen

Als „Willi von der Wattpolizei“ hat Sebastian Fuhrmann aus Nettetal Erfolg an der Küste.

Niederrhein. Was haben der Ostfriese und der Niederrheiner gemeinsam? „Sie sind einander zwar ähnlich, halten beide gern an Traditionen fest, aber insgesamt ist der Ostfriese doch ruhiger und der Niederrheiner dafür offener“, sagt Sebastian Fuhrmann. Und sagt dann überlegend: „Vielleicht komme ich deshalb mit meiner rheinischen Frohnatur im Norden so gut an.“

Dort nämlich, an der Küste, ist er bekannt, schätzt man den Künstler aus Nettetal als Kabarettisten. Was nicht heißt, dass er nicht auch in seiner Heimat erfolgreich wäre. Als Musiker zum Beispiel oder mit Improvisationstheatern.

„Wattpolizei“ steht in großen Lettern auf seinem Auto mit Viersener Kennzeichen. Was in der Heimat mitunter für Verwirrung sorgt. „Ich bin der Willi von der Wattpolizei, ich löse jeden Fall, eins, zwei und drei“, klärt Sebastian Fuhrmann singend auf. Dieses Kinderlied ist sein Markenzeichen bei seinen Auftritten in Friesland, ob in Greetsiel oder Norddeich, auf Texel oder Norderney. Da spielt und singt und erzählt er als Willi von der Wattpolizei von Katrin Krabbe oder Magdalena Möwe.

Er erklärt mit viel Musik und Spaß, oft in Naturparkzentren, wie Wellen entstehen oder wie das Salz ins Meer kommt. Reden kann er — und wie! Kaum zu bremsen, dabei gestenreich und humorvoll. „Improvisieren, erzählen, Spaß machen, das wurde mir irgendwann zum Verhängnis“, sagt Fuhrmann. In den Bands, in denen er spielte, dauerten seine Ansagen „oft länger als die Musik“. So entdeckte Sebastian Fuhrmann den Komiker in sich, den Kabarettisten, den Conferencier. Ersten Soloauftritten in Nettetaler Kneipen folgten Engagements über NRW hinaus.

Nach Erfolgen im Norden — bei Einheimischen wie bei Urlaubern — spezialisierte sich der Künstler auf die Küstenregion, bleibt aber auch hierzulande buchbar. Sein neues „Friesland-Comedy-Solo-Musical“ zeugt ebenso wie sein Kinderprogramm von einer besonderen Begabung — der Spontaneität: Sebastian Fuhrmann musiziert mit Leib und Seele bei Improvisationstheatern, so beim Krefelder Kresch-Theater. Er sei eben „in erster Linie Musiker“, darauf legt der gelernte Schlagzeuger wert.

Nach mittelalterlicher Musik und Jazz spielt er vor allem Folk: Fuhrmann war Mitglied bei Moyland, der legendären, inzwischen aufgelösten Irish-Folk-Band, macht nun „Musik aus keltischen Landen“ bei Ferry2Kerry.

Wenn Nordsee-Urlauber ihn hierzulande ansprechen, ob er „dieser friesische Kabarettist“ sei, den man neulich in Neuharlingersiel auf der Bühne gesehen habe, freut das den Wattpolizisten vom Niederrhein.

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