Rock, Reggae und zur Stärkung Eier mit Speck

4500 Musikfans feiern in Viersen unter freiem Himmel. Vor allem die Fog Joggers aus Krefeld und Skindred sorgen für Begeisterung.

Rock, Reggae und zur Stärkung Eier mit Speck
Foto: Jörg Knappe

Viersen. Zeltplätze eingrenzen, Notausgang-Fahnen befestigen, Wasser aus den Wiesen pumpen: Die Tage vor dem Festival „Eier mit Speck“ hielten für die Veranstalter und ihre 30-köpfige Helfer-Crew eine Menge Arbeit parat. Täglich waren sie mit dem Aufbau beschäftigt; nicht selten von 8 Uhr morgens bis Mitternacht. Unwetter hatten die Vorbereitungen an zwei Tagen zusätzlich erschwert.

Und doch war alles angerichtet, als die Besuchermassen am Donnerstagmittag zum Gelände am „Hohen Busch“ strömten. 4500 Besucher lockte die neunte Auflage des Open-Air-Festivals und war somit zum vierten Mal in Serie ausverkauft. Hinzu kamen jeden Tag weitere 150 Besucher, die sich die begehrten Karten an der Tageskasse sicherten.

„Sich vor so einem großen Publikum beweisen zu dürfen, ist eine tolle Chance. Das hat uns riesig gefreut“, sagt Jan Göpelt, Gitarrist der Band Ashby. Der Gewinn des Wettbewerbs „Young-Talents“ im Mai in Viersen hatte der Rockgruppe einen Platz im Line-up beschert. Ihre halbstündige Show war nun der fulminante Auftakt des Wochenendes, an dem 26 Bands an drei Tagen für Abwechslung sorgten.

Die vier Veranstalter Christoph „Tappi“ Tappesser, Christoph Jinkertz, Saori Haigh und Jürgen Haigh hatten gemeinsam über das Programm entschieden. Großes Plus: Schon die Nachmittags-Acts wussten zu überzeugen und heizten die Stimmung an, darunter die junge Französin Nina Attal oder die Krefelder Indie-Rock-Formation Fog Joggers. „Bei manchen ihrer Songs hat man das Gefühl, dass sie schon für die ganz großen Hallen bestimmt sind“, findet Zuschauer Luis (19).

Für die ganz großen Hallen bestimmt sind sicher auch die Auftritte der Headliner: The Locos aus Madrid lieferten am späten Freitagabend eine Mischung aus Punk und Ska, noch besser kamen einen Tag später Skindred beim Publikum an. Die Band um Frontman Benji Webbe eroberte mit einer Mischung aus Metal, Hip-Hop und Reggae die Herzen der Zuschauer.

Bis ein Uhr nachts wurde an den ersten beiden Tagen gerockt, am Sonntag war um 23 Uhr Schluss. Die gute Stimmung war nicht nur im Bereich vor der Bühne spürbar — auch ringsherum auf den drei Zeltplätzen herrschte Betrieb. Musikbegeisterte beinahe aller Altersklassen waren vertreten und kamen ins Gespräch; mitgebrachte Musikanlagen luden zum Tanzen ein. Ein weiterer Treffpunkt war das traditionelle Frühstück: Eier mit Speck zur Stärkung.

Insgesamt zeigte sich Veranstalter Tappesser zufrieden: Es blieb ruhig, größere Zwischenfälle habe es nicht gegeben. Das Festival 2015 kann kommen.

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