Thai-Massage: Der Trend zur Lotusblüte

Am Niederrhein boomen die Thai-Massagen. Mukda Saesong erklärt, was es mit der asiatischen Heilmethode auf sich hat.

Niederrhein. Verlockend das Angebot, exotisch und preiswert: Immer mehr Studios am Niederrhein bieten Massagen auf thailändische Art an, darunter sogar Filialketten in den Großstädten.

„Gesundheit steht im Vordergrund, wir behandeln ganzheitlich mit traditionellen heilenden Berührungen“, erklärt Diplom-Masseurin Mukda Saesong das Erfolgsgeheimnis.

Mit einem harmlosen Lächeln fängt es an. Und dann legen sie los, die zarten Frauenhände. Streicheln und drücken erst behutsam, kneten und pressen allmählich immer stärker, als wollten sie die Haut durchdringen.

„Wir aktivieren Gewebe und Muskeln unter der Haut, die Massagen lösen so schmerzhafte Verspannungen und verbessern die Durchblutung“, verspricht Mukda Saesong.

Die gebürtige Thailänderin leitet in Nettetal das Jyratha-Haus. Exotisch, fürwahr: asiatische Motive an den Wänden, Bambusstäbe in den Ecken, überall Lotusblüten, angenehme Düfte. Nichts vom sterilen Laborflair so mancher herkömmlicher Massagepraxen. Stattdessen Wohlfühlatmosphäre.

Anmutig die Masseurinnen, grazil ihre Bewegungen, aber kräftig die Wirkung ihrer Hände, die zumeist den ganzen Körper massieren. „Es ist vorteilhafter, bei Nackenschmerzen nicht nur diesen Bereich zu behandeln“, sagt Mukda Saesong. Ein Netz von Energieströmen verbinde Organe und Körperteile; auf diesen Erkenntnissen alter asiatischer Heilmethoden fußen die Massagetechniken.

Die ausgebildete Masseurin kann etliche Urkunden und Diplome aus ihrer Heimat vorweisen. „Aber unsere Diplome werden hier nicht anerkannt“, bedauert Mukda Saesong. Weshalb Thai-Massagen trotz Empfehlungen mancher Mediziner kaum von Krankenkassen übernommen werden.

Die Konsequenz, um trotzdem Kunden zu gewinnen: Neben dem angenehmen Ambiente werben Thai-Häuser mit vergleichsweise niedrigen Preisen, bieten einige Massagen schon für unter 30 Euro. Und: „Wir sprechen vorsichtshalber von Gesundheit und Wellness, vermeiden den Begriff medizinisch, schicken kranke Kunden sofort zum Arzt“, stellt Mukda Saesong klar.

Wobei Wellnessbehandlungen zu den Standardangeboten gehören. Nicht zu den Angeboten im Jyratha-Haus, das Kinder, Erwachsene und Senioren zu den Kunden zählt, gehören thailändische Massagen sexueller Art, die gelegentlich von Männern erbeten werden: „Wir lehnen so was ab.“

Stattdessen bietet Mukda Saesong „Romantikabende“ an: „Paare können sich in einem Raum in romantischer Atmosphäre auf zwei Liegen zeitgleich massieren lassen.“ Die Masseurin lächelt: „Aber auf Wunsch ziehen wir auch einen Vorhang zwischen die beiden Liegen.“

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