Therapie: Hunde für das Gleichgewicht

Die Vierbeiner sollen stärker in Therapien eingebunden werden. Einen Kurs bietet das Katholische Forum Krefeld-Viersen an.

Krefeld/Viersen. Delphine und Pferde sind in der tiergestützten Therapie nichts Neues. Aber auch der beste Freund des Menschen, der Hund, rückt in diesem Bereich immer mehr in den Mittelpunkt. „Daher haben wir das Thema aufgegriffen und bieten erstmalig eine Spezialausbildung an“, sagt Ruth Walter, Leiterin des Katholischen Forums Krefeld-Viersen.

Gemeinsam mit der Viersener Hundeschule „Doglove“ wird der Qualifizierungskurs „Der Hund als Therapiehund“ angeboten. Das Angebot richtet sich an Personen mit einem therapeutischen, medizinischen oder pädagogischen Grundberuf, die mit ihrem eigenen Hund eine Zusatzausbildung absolvieren möchten. Diese soll es ermöglichen, den Hund mit in bestehende Therapien einzubinden. „Es ist eine Befähigung zum professionellen Einsatz von Hunden in der Therapie“, erklärt die Sozialarbeiterin und Motopädin (Körper, Geist und Seele als Einheit) Katrin Meyer, die gemeinsam mit der Hundetrainerin Rita Huber von „Doglove“ die Ausbildung leitet.

Die Zusatzausbildung läuft an sechs Wochenenden über insgesamt sechs Monate. Die Hunde sind dabei in allen Ausbildungsblöcken dabei. Therapeut und Hund sollen während der Ausbildung zu einem Team zusammenwachsen. Für den Vierbeiner gibt es dabei einen Eignungstest. „Der Hund muss wesensfest sein. Positives Sozialverhalten und Menschenbezogenheit sind die wichtigsten Faktoren beim Hund. Dazu kommt ein guter Grundgehorsam, wobei während der Ausbildung daran auch noch gearbeitet werden kann“, erklärt Huber.

Sechs Module gehören zur Ausbildung, angefangen von Hygiene, rechtlichen Grundlagen über Hundeverhaltenslehre und Einsatzplanungen bis zu therapierelevanten Kompetenzen. Dazu gehören Tricks, die in den verschiedenen Therapien eingesetzt werden können.

„Wie es der Name Therapiebegleithund schon sagt: Der Hund begleitet die Therapie. Der eigentliche Therapeut ist der Mensch in seinem entsprechenden Fachbereich. Ob er nun Sozialtrainings mit Kindern durchführt oder in der Altenhilfe tätig ist“, betont Meyer. Therapiehunde könnten dabei helfen, Ängste zu überwinden, Gleichgewichtsstörungen zu beheben oder Vertrauen aufzubauen.

Neben Theorieimpulsen der verschiedenen Fachreferenten und der Arbeit mit dem eigenen Hund stehen auch ein Praxisexkurs in einer Einrichtung der Altenhilfe, die Arbeit mit Patienten und das Training der Spezialfähigkeiten für Hunde wie schaukeln, lagern oder Gewöhnung in Praxisräumen auf dem Programm. Die spätere Prüfung umfasst Theorie, Praxis und ein Referat mit einer videodokumentierten Durchführung und Auswertung eines „tiergestützten“ Einsatzes.

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