Unfallrisiko im Kreuz Neersen

Am Knotenpunkt von A 44 und A 52 kracht es häufig. Jetzt gilt ein Tempolimit von 60 km/h wegen Schleudergefahr.

Niederrhein. Nach jahrelangen Umbauarbeiten ist es ruhig geworden um das Autobahnkreuz Neersen. Es könnte die Ruhe vor dem Sturm sein. Neben der geplanten Erweiterung der A 52 könnte es auch innerhalb des Kreuzes noch Nachbesserungen geben. An zwei Stellen hat die Autobahnpolizei Düsseldorf ein erhöhtes Unfallrisiko festgestellt.

Im neu gebauten Bogenstück, der zweispurigen Überleitung von der A52 auf die A44 Richtung Krefeld, würde es häufiger krachen. Genauso wie auf dem Verbindungsstück von der A52 aus Richtung Düsseldorf auf die A44.

Thorsten Drewes, Mitarbeiter der Direktion Verkehr der Polizei, empfiehlt Verbesserungen der Fahrbahndecke: „An diesen Stellen sollte die Oberfläche griffiger werden.“ Die meisten Unfälle würden durch zu hohe Geschwindigkeit im Knotenpunkt verursacht. Die meisten gehen glücklicherweise glimpflich aus. Bis zum 31. Juli zählte die Polizei 63 Unfälle im Kreuz Neersen in diesem Jahr, vier davon mit Personenschaden, ein Mensch wurde schwer verletzt. Anno 2010 waren es insgesamt 97 Unfälle bei ebenfalls einem Schwerverletzten.

Die Polizei spricht von einer „erhöhten Unfallhäufung“ im Kreuz Neersen, weist aber darauf hin, dass Autobahnknoten allgemein unfallbelastet seien. „Der neugebaute Bogen in Richtung Krefeld musste so eng errichtet werden, da wir sonst in den Flughafenbereich oder ins Grundwasser hätten eindringen müssen. Das kann man jetzt nicht mehr ändern. Wir können nur appellieren, dass die Autofahrer die Tempolimits im Kreuz Neersen beachten“, sagt Wilhelm Höfener, Kommissarischer Leiter der Niederlassung Niederrhein von Straßen NRW. Als erste Maßnahmen wurde jetzt ein neues Tempolimit eingeführt. Ab sofort gilt hier Tempo 60 — wegen Schleudergefahr.

Der Start für die größeren Baustellen rund um das Kreuz ist noch nicht terminiert. „Es gibt einen rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss ohne Klagen“, so Höfener. Demnach soll das Stück vom Kreuz Neersen bis zur Fußgängerbrücke in Richtung Roermond sechsspurig ausgebaut werden und eine neue Brücke erhalten. Zudem soll ein neuer Lärmschutzwall entstehen.

In Fahrtrichtung Krefeld soll die Ausfahrt auf die Autobahn 44 zweispurig werden, in der Konsequenz also fünf Spuren auf der A52 Richtung Düsseldorf an dieser Stelle. Dieser Umbau sei dem hohen Verkehrsaufkommen geschuldet, sagte Ingenieur Höfener. Zu einem späteren Zeitpunkt steht dann der komplette sechsspurige Ausbau der A52 bis zum Kreuz Mönchengladbach in Aussicht.

Der Beginn für den Umbau am Knoten des Kreuzes ist noch nicht genau terminiert. „Vermutlich wird es im nächsten oder übernächsten Jahr losgehen“, sagt Höfener, der Leiter der Planung.

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