Vereine wollen Anlagen für Leichtathleten verbessern

TSV Kaldenkirchen, VfL Hinsbeck und TV Lobberich planen Neubauten und Sanierungen. Die Chancen auf finanzielle Unterstützung durch die Stadt sind allerdings gering.

Vereine wollen Anlagen für Leichtathleten verbessern
Foto: Busch

Nettetal. Knapp drei Jahre nach der Umsetzung des Sportförderkonzepts melden Sportvereine in Nettetal neue Investitionswünsche an. Der TSV Kaldenkirchen, der VfL Hinsbeck und der TV Lobberich wollen neue Leichtathletik-Anlagen schaffen beziehungsweise vorhandene Einrichtungen, wie beispielsweise Laufbahnen, in Ordnung bringen. Die Aussichten auf Erfolg sind gering, wenn man einer kurzen Debatte im Sportausschuss folgt.

Die Stadt hat ein Förderkonzept entwickelt. Die Vereine wollten alle Kunstrasenplätze bauen. Eine Hälfte bezahlen sie, die andere finanziert die Stadt im Vorgriff auf Sportfördermittel in Höhe von 50 000 Euro jährlich — macht in zwanzig Jahren eine Million Euro. Erster Beigeordneter Armin Schönfelder wies im Sportausschuss darauf hin, dass es eine klare Verabredung zwischen Stadt und Sport gibt. Weitere investive Maßnahmen seien vor dem wirtschaftlichen Hintergrund der Stadt unrealistisch. „Es gibt einen Beschluss, nicht noch mehr anzupacken“, sagte Schönfelder.

Armin Schönfelder, Erster Beigeordneter

Der Stadtsportverband (SSV) wird sich nach Angaben seines Vorsitzenden Willi Wittmann am 11. Mai mit dem Thema befassen. Der SSV hat etwa 350 Sportler registriert, die Leichtathletik betreiben. Davon müsse man aber die Läufer im LC Nettetal abziehen, der keine Laufbahnen benötigt. Es blieben dann etwa 250 Leichtathleten in den anderen Vereinen übrig.

Der TSV Kaldenkirchen drängt schon länger darauf, die Anlage in Ordnung zu bringen. Aber auch der VfL Hinsbeck möchte bessere Bedingungen am Höhenweg haben. Er hat sich mit dem SC Rhenania, der die Anlage der Stadt betreibt, verständigt. Beide Vereine haben begonnen, Rücklagen für ihren Anteil zu bilden. Bleibt der TV Lobberich. Er sähe gern die Leichtathletikanlage im Stadion ertüchtigt, vor allem die in die Jahre gekommene Tartanbahn.

Der Stadtsportverband hat sich noch nicht festgelegt. Aber Witmann deutete in der Sitzung an, dass es deutliche Präferenzen für den Ausbau der Leo-Vriens-Sportstätte in Hinsbeck gibt. Der VfL bedient traditionell den Breitensport und in dem Bereich vor allem im Freien die Leichtathletik. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Feriendorf des Landessportbundes (LSB), der in das Projekt einbezogen werden könnte.

Dass die Stadt nicht bereit ist, sich in finanzieller Hinsicht zu bewegen, erfuhren mehrere Sportvereine, die Zuschussanträge gestellt hatten. Rhenania Hinsbeck hatte auf Basis eines eigenen Kostenvoranschlags 230 000 Euro für den Kunstrasenplatz angemeldet. Die Stadt übernahm, wie mit allen Vereinen verabredet, die Hälfte, also 115 000 Euro. Inzwischen hat sich das Projekt aber auf knapp 302 000 Euro verteuert. Rhenanias Bitte, rund 36 000 Euro aus der Stadtkasse nachzuschießen, lehnte der Ausschuss ab. Es gebe keine Nachfinanzierung.

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