Verjüngungskur beim Viersener Jazzfestival

Mit Lukas Graham und Till Brönner sollen mehr junge Zuschauer gelockt werden.

Viersen. Das Viersener Jazzfestival soll deutlich verjüngt und damit populärer werden. Das zeigen die beiden Zugpferde für das Festival in diesem Jahr (27. bis 29. September).

Till Brönner und Lukas Graham sollen für eine ausverkaufte Festhalle sorgen. Deren Besucherkapazität soll zudem noch erhöht werden. Die Halle wird erstmals nicht bestuhlt sein. Sitzplätze gibt es nur auf der Empore.

„Es wird immer schwerer, Improvisationsmusik einem breiten Publikum zu vermitteln“, sagt Ali Haurand, künstlerischer Leiter des Festivals. Und Sponsoren und Fernsehteams wünschen eine vollbesetzte Halle.

Dafür sollen Brönner und Graham sorgen. Dass er es kann, hat Brönner bereits 2009 unter Beweis gestellt. Der gebürtige Viersener sorgte damals für eine ausverkaufte Festhalle und kommt nun mit neuer Band und neuem Album („Till Brönner“) zurück. Er ist Deutschlands prominentester und erfolgreichster Jazz-Musiker, hat mehrfach den Echo gewonnen.

Für ein ganz neues Publikum beim Viersener Jazzfestival soll die dänische Newcomerband Lukas Graham sorgen. Die nach den Vornamen von Frontmann Forchhammer benannte Gruppe landete mit „Drunk in the morning“ einen Riesenhit. Der 25-jährige Sänger wuchs in der alternativen Wohnsiedlung Christiana in Kopenhagen auf, seine Mutter ist Musiklehrerin. Ihre Musik nennt die Band „Ghetto-Pop“ — eine Mischung aus Hip-Hop, Funk und Soul.

Das WDR-Fernsehen wird wieder alle Konzerte aufzeichnen. Zu sehen sein werden sie in der Reihe „Jazzline“. Das Gastspiel von Lukas Graham wird später in der Reihe „Rockpalast“ gesendet.

Dass es auch weiterhin improvisierte Musik beim Viersener Festival geben wird, dafür steht der künstlerische Leiter Ali Haurand. Er tritt mit seinem European Jazz Sextett auf. Wieder mit von der Partie ist die WDR Big Band. Das Ensemble wird in diesem Jahr von der japanischen Komponistin Toshiko Akiyoshi geleitet. Ebenfalls am Start ist die Jazzsängerin China Moses (Tochter von Dee Dee Bridgewater). Das Eröffnungskonzert in der evangelischen Kreuzkirche wird mit lateinamerikanischen Tönen von der argentinischen Sängerin Lily Dahab bestritten.

Der dritte Tag des Festivals gehört wieder den Kindern bei den Junior’s Jazz Open. Dort gibt es Konzerte und Workshops für den Nachwuchs. Aus diesem Nachwuchs heraus hat es der Kempener Mundharmonika-Spieler Konstantin Reinfeld geschafft. Der erst 16 Jahre alte Musiker hat gerade seine erste CD veröffentlicht und tritt in diesem Jahr in Viersen beim Jazzfestival auf.

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