Weltgartenausstellung: Großes Loch in der Kasse

Trotz zwei Millionen Besuchern bleibt nach der Weltgartenausstellung in Venlo wohl ein Minus von neun Millionen Euro.

Venlo. Ob es nun die Krise war, die die Menschen weniger Geld ausgeben ließ, oder der wettertechnisch schlechte Start in den Sommer, darüber streiten sich die Analysten noch. Fakt ist: In einer jetzt vorgelegten Zwischenbilanz der Weltgartenausstellung Floriade in diesem Jahr in Venlo klafft ein Loch von knapp neun Millionen Euro.

Siebeneinhalb Millionen Euro blieben die Einnahmen nach dieser Bilanz unter den Erwartungen zurück. Knapp anderthalb Millionen Euro wurden mehr ausgegeben — auch für Werbemaßnahmen etwa ab der Halbzeit der Welt-Garten-Expo.

Da hatte man erkannt, dass die Zahlen bei dem schlechten Wetter zunächst hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Am Ende seien dann aber die vorher kalkulierten zwei Millionen Besucher da gewesen, heißt es vom Floriade-Management.

Dass in den ältesten Ankündigungen von einer Erwartung von zweieinhalb Millionen Besuchern die Rede war, wurde nicht mehr thematisiert. Und trotz der zwei Millionen Besucher hat es finanziell wohl nicht gereicht. Zum einen ließen die Besucher weniger Geld da als erwartet.

Den Grund dafür sieht das Management in der allgemeinen Wirtschaftskrise. Zum anderen nutzten sie in erheblichem Maße öffentliche Verkehrsmittel oder bildeten Fahrgemeinschaften, so dass die Kalkulation für die Parkgebühren nicht aufging.

Die Zahlen sind ein harter Schlag für die Region. Trotzdem, so ein Sprecher der Floriade, sei es noch viel zu früh, um eine endgültige Bewertung abzugeben.

Tatsächlich ist die Abrechnung auch noch nicht komplett. Erst im kommenden Juni soll ein Strich darunter gezogen werden. Bis dahin stehen noch einige Gebäude zum Verkauf, die in den dort entstehenden „Greenpark Venlo“ integriert werden sollen. Auch die Infrastruktur an Straßen und Wegen könnte übernommen werden.

Die Stadt Venlo hat bereits ein Gutachten in Auftrag gegeben, zu welchem Preis hier eine Übernahme stattfinden könnte. Beobachter sind aber skeptisch, dass da auch nur annähernd die Summe herauskommen könnte, die jetzt fehlt.

Venlos Bürgermeister Antoin Scholten betont aber, dass die Floriade vielen Menschen Arbeit gegeben und damit der Stadt Venlo Sozialleistungen in Millionenhöhe gespart habe. Sollte es auch im Juni bei der Endabrechnung bei einem Minus bleiben, so müssten nach Informationen des niederländischen „Telegraaf“ die fünf Veranstaltergemeinden Venlo, Horst, Helden, Venray und Gennep dafür aufkommen.

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