Wenn Frust völlig fertig macht - Burnout-Beraterin Jutta Schmitz hilft

Jutta Schmitz vermittelt als Burnout-Beraterin „ein neues Lebensgefühl“. Ernstes Warnsignal ist oft totale Erschöpfung.

Niederrhein. Von der neuen Volkskrankheit Burnout ist viel die Rede. Was nicht korrekt ist: „Streng genommen ist Burnout keine Krankheit“, klärt Jutta Schmitz auf. Sie ist Burnout-Beraterin für Menschen, die ausgelaugt, völlig fertig und antriebslos sind. Meist ist Stress im Beruf, Frust in der Firma, aber auch in der Familie die Ursache. Ihnen will Jutta Schmitz „eine neue Lebensmitte, ein neues Lebensgefühl“ vermitteln.

Keine Krankheit also? „Fachleute sprechen vom Burnout-Syndrom, bei dem verschiedene Symptome zusammenkommen“, sagt die Psychotherapeutische Heilpraktikerin aus Nettetal. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht: Burnout bedeute im Wortsinn „ausgebrannt“ und mache sich in völliger Erschöpfung bemerkbar, „und zwar geistig, seelisch und körperlich“.

Warnsignale kann laut Jutta Schmitz jeder an sich feststellen: „Wer völlig müde und total erschöpft ist, aber trotzdem schlecht schlafen kann, der sollte aufpassen.“ Denn „die Übergänge zu Depression oder akuter Erkrankung“ seien fließend. In solchen Fällen schaltet Jutta Schmitz Ärzte oder eine Klinik ein.

Ihre Klienten kommen vom gesamten Niederrhein — mit deutlichem Stadt-Land-Gefälle: „In der Großstadt tun sich viele leichter, Rat und Hilfe in Anspruch zu nehmen, als im ländlichen Raum“, hat Jutta Schmitz erfahren. Weshalb sie außer in Nettetal noch eine Praxis in Mönchengladbach hat.

Burnout als Folge von Leistungsdruck, Mobbing, Erfolglosigkeit im Beruf greift aber auch ins Privatleben über, schildert die 46-jährige Betriebswirtin, die früher im Bankwesen und in der Dienstleistungsbranche arbeitete. Wer ständig gereizt ist, lässt das womöglich an den Mitmenschen aus. Oder er wird gleichgültig.

Mögliche Folge beim Rückzug in sich selbst: Depression, sogar Selbstmordgedanken. Dagegen steuert Jutta Schmitz an: „Ich verändere das Leben“, sagt sie. Die Therapeutin hinterfragt die Ursachen des Burnout-Syndroms, erklärt erste Ansätze, sich selbst zu helfen und weckt die Lebensgeister: „Es kommt darauf an, zu erkennen und umsetzen, was mir selbst gut tut.“

Durch Entspannungstechniken wie Qi Gong oder Autogenes Training können nicht nur Burnout-Klienten lernen, was wichtig ist für Seele, Geist und Körper: „Ich möchte den Leuten helfen, dass sie sich gehen lassen können.“ Mit dem Bewusstsein, was für einen gut ist, falle es leichter, konsequent zu sein — Jutta Schmitz: „Dazu gehört auch, Nein sagen zu können!“

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