Werner-Jaeger-Halle: Kaum Teilnehmer an der Umfrage

Die Stadt hat 5700 Fragebögen verteilt — nur 391 wurden ausgefüllt.

Werner-Jaeger-Halle: Kaum Teilnehmer an der Umfrage
Foto: Busch

Nettetal. Auf Dauer hat die Werner-Jaeger-Halle als Theater-Spielstätte und Aula des angrenzenden Gymnasiums ausgedient. Sie ist dringend sanierungsbedürftig. Das ist seit längerem nun die Ausgangslage. Unklar aber bleibt auch weiterhin, ob sie von Grund auf saniert oder durch einen Neubau ersetzt wird. Die Kosten veranschlagt die Stadt mit jeweils fünf Millionen Euro. Ungewiss ist, wann die Entscheidung fallen wird. Für die weiteren Planungen gab jetzt Kulturdezernent Armin Schönfelder die Devise aus: „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“.

Armin Schönfelder, Kulturdezernent

Darum hat die Stadt eine Umfrage unter den Bürgern gestartet. Sie konnten sich auf Fragebögen und im Internet ausführlich zum Kulturprogramm und zur Zukunft des Gebäudes äußeren. Doch die Beteiligung an der Umfrage war mau. 5700 Fragebögen waren im Umlauf. Sie wurden an Theater-Abonnenten verschickt, in öffentlichen Einrichtungen ausgelegt und im Werner-Jaeger-Gymnasium verteilt, weil die Halle als Schulaula dient. Jetzt gab Armin Schönfelder bekannt: „Es gab 391 Rückläufe“.

Nicht einmal sieben Prozent der Fragebögen also kamen bis zum Stichtag 20. Mai ausgefüllt zurück, dennoch wertete Schönfelder das Ergebnis als „akzeptabel“. Auf Nachfragen aus dem Ausschuss musste er einräumen, dass es einige Pannen und Missverständnisse gegeben habe.

Ausgewertet ist nahezu die Hälfte der Fragebögen, in denen die Bürger anonymisierte Angaben zur Person, zum Kulturangebot in Nettetal allgemein und zur Werner-Jaeger-Halle speziell machen konnten. Ob es sinnvoller gewesen wäre, nur die Zukunft der Halle zu thematisieren statt gleich gründlich und grundsätzlich die Kulturinteressierten zu befragen, wurde im Ausschuss nicht diskutiert.

„Merkwürdig, dass wenige junge Leute sich beteiligten“, fand Schönfelder mit Blick auf die Rückläufe der Umfragebögen. Denn gerade von jüngeren Bürgern hatte die Stadtverwaltung eine regere Beteiligung an der Online-Aktion und vor allem im Werner-Jaeger-Gymnasium erwartet. Stattdessen habe es „einen höheren Rücklauf bei älteren Bürgern“ gegeben, die wohl das Gros der Besucher von Kulturveranstaltungen ausmachen.

Warum im Gymnasium die Beteiligung unerwartet gering ausfiel, will die Verwaltung noch klären. Auch hier war sie davon ausgegangen, dass gerade Schüler, Lehrer und Eltern rege ihre Meinung kundtun. Die Diskussion betrifft auch die künftige Ausgestaltung ihrer Aula, die nicht zwingend künftig die Kulturhalle sein muss. Auch wenn die offizielle Abgabefrist der Aktion abgelaufen ist, scheint die Verwaltung darauf zu hoffen, dass noch Bündel von Fragebögen als Nachzügler aus der Schule unterwegs zum Rathaus sein könnten.

Keinen Raum für Spekulationen lässt die schwache Resonanz auf den Online-Fragebogen: „Es gab nur 19 Rückläufe, da hatten wir mehr erwartet“, gab Schönfelder zu. Als möglichen Grund berief er sich auf „technische Probleme“. Was aber nun konkret in den zurückgegangenen Fragebögen steckt, welche Lösung die Nettetaler für die Zukunft der Werner-Jaeger-Halle favorisieren, darüber war im Ausschuss noch nichts zu erfahren.

„163 von den 391 Fragebögen sind ausgewertet, aber wir wollen hier keine unvollständige Wertung abgeben“, meinte Schönfelder. Er ließ sich auch nicht eine Tendenz entlocken, ob sich eine Mehrheit für Sanierung oder Neubau des Theaters abzeichne. Die Ausschussvorsitzende Renate Dyck (SPD) kündigte „eine ausführliche Auswertung“ aller Fragebögen bis zum 8. Juni an. Dann tagt die Arbeitsgruppe Zukunft der Werner-Jaeger-Halle. Dyck versprach: „Die Ergebnisse wollen wir dann auch kommunizieren.“

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