Standorte Polizei strukturiert sich um, will aber präsent bleiben

Es gibt ab sofort nur noch zwei Standorte der Kriminalpolizei in Kempen und Viersen. Büros in Willich und Nettetal werden aufgegeben.

Standorte: Polizei strukturiert sich um, will aber präsent bleiben
Foto: Friedhelm Reimann

Kreis Viersen. Seit Monaten wurde über eine personelle Umstrukturierung der Polizei im Kreis Viersen diskutiert — jetzt ist sie bereits umgesetzt. Das teilte die Pressestelle der Polizei am Donnerstag mit. Am meisten betroffen ist die Kriminalpolizei (Kripo). Diese Abteilung ist ab sofort nur noch an zwei Standorten vor Ort; bislang waren es vier.

Standorte: Polizei strukturiert sich um, will aber präsent bleiben
Foto: Lübke

Aufgebeben werden die Kripo-Büros in Nettetal und Willich. Ab sofort gibt es ein Kriminalkommissariat (KK) Ost in Kempen und ein KK West in Viersen. Die Beamten in der Kempener Wache gegenüber dem Bahnhof sind für die Kommunen Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvort zuständig. Das KK West ist für Viersen, Brüggen, Nettetal, Niederkrüchten und Schwalmtal zuständig.

Die Polizei betont aber, dass sie an allen Standorten präsent bleibt. „Es ist ausschließlich die Kriminalpolizei betroffen“, heißt es in der Mitteilung. „Die Wachen in Willich und Nettetal-Kaldenkirchen bleiben erhalten“, sagte Behördensprecher Peter Heyer auf WZ-Nachfrage. Somit seien die Streifenwagen weiterhin schnellstmöglich in den Städten und Gemeinden an einem Einsatzort. „So wie bislang auch.“

Auch die Anzeigenaufnahme funktioniert nach Angaben der Behörde wie bisher. Persönlich können Bürger in den Wachen Viersen, Kempen, Willich und Nettetal Anzeige erstatten. Zudem besteht das Online-Angebot zur Anzeige unter www.polizei-nrw.de.

Die Ermittler der Kriminalpolizei werden nach Angaben der Pressestelle auch weiterhin Präsenz in „ihren jeweiligen Städten“ zeigen. Neben der täglichen Ermittlungsarbeit und bei Einsätzen werden die Kripo-Beamten, die zum Beispiel für Willich zuständig sind, auch Termine für Bürger in Willich anbieten. „Wenn beispielsweise ein Senior aus Willich als Zeuge vernommen werden muss, kommt der Kollege nach Willich“, so Peter Heyer. Einem Rentner — oder auch einem Jugendlichen — werde „nicht zugemutet, nach Kempen zu fahren“.

Somit stünden die „Serviceleistungen der Polizei weiterhin bürgernah zur Verfügung“. „Die nun vorgenommenen internen Veränderungen von Strukturen und Arbeitsabläufen sind für die Bevölkerung kaum wahrnehmbar“, heißt in einer Pressemitteilung.

Das Zusammenziehen der Kripo-Beamten in Kempen und Viersen ist aus Sicht der Behördenleitung sogar „strategisch sinnvoll“. So könnten die Kollegen effektiver arbeiten — das sogenannte Teamwork würde sich verbessern, so Peter Heyer. „Mit dem KK West und dem KK Ost verfügt die Polizei über zwei schlagkräftige Dienststellen im Kampf gegen die Kriminalität.“

Hintergrund der Umstrukturierung im Kreis Viersen sind sinkende Personalzuweisungen seitens der Polizei NRW. Im ganzen Land geht die Zahl der Beamten zurück. Unter anderem aus Kostengründen wurden Stellen in den vergangenen Jahren nicht wieder besetzt.

Zur bisherigen und neuen Personalstärke in den einzelnen Dienststellen im Kreis Viersen machte die Pressestelle am Donnerstag keine Angaben. Diese würden „generell nicht veröffentlicht“.

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