Schäden nach schwerem Unwetter im Kreis Viersen

Kreis Viersen. Dass das Rekordhitze-Wochenende mit Blitz und Donner zu Ende gehen sollte, hatten die Meteorologen vorausgesagt. Dass es vor allem für den Westkreis so schlimm werden würde, hatte niemand geahnt.

Schäden nach schwerem Unwetter im Kreis Viersen
Foto: Ahlen

Von 15.45 Uhr an waren die Feuerwehren vor allem in Niederkrüchten, Schwalmtal und Viersen im Dauereinsatz. Ab 15.30 Uhr war eine Hagelwand mit starkem Sturm von den Niederlanden aus hereingezogen. Von jetzt auf gleich fielen bis zu zwei Zentimeter dicke Hagelkörner vom Himmel.

Auf der A52 zwischen Waldniel und Elmpt kam der Verkehr zum Erliegen, weil die Autofahrer vorsichtshalber auf den Standstreifen wechselten und anhielten, weil Nullsicht herrschte. Auf der L126 zwischen Niederkrüchten und Tetelrath stürzte ein Baum auf die Fahrbahn.

Hitzegewitter: Umgestürzte Bäume und überflutete Straßen im Kreis Viersen
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Hitzegewitter: Umgestürzte Bäume und überflutete Straßen im Kreis Viersen

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Dieser zuerst gemeldete Schaden erwies sich aber als relativ gering gegenüber dem, der einige hundert Meter weiter auf der L371 in Richtung Lüttelforster Mühle kurz darauf entdeckt wurde. Dort hatte der Wind eine riesige alte Eiche so gepackt, dass der Baum in sich verdreht wurde und quer über die Fahrbahn stürzte.

Die Feuerwehr war an der L371 zwischen Lüttelforster Mühle und L126 noch bis in den Abend beschäftigt, musste noch mit der Drehleiter aus Elmpt anrücken, weil auch etliche andere Bäume dieser alten Allee teilweise solche verwirbelten Verletzungen aufwiesen und in den Kronen gestutzt werden mussten, um zu verhindern, dass es später noch zu weiteren Windbrüchen kam.

Besonders schlimm traf es in Viersen-Hausen das Gehöft der Familie Warder. Ein Straßenbaum stürzte von der gegenüberliegenden Seite auf das Wohnhaus von Stefan Warder und seiner Frau und auf die Scheune seiner Eltern Heinz-Peter und Margarete. „Der Baum hatte mit seinen Wurzeln schon die Asphaltdecke des Radwegs angehoben“, erzählt Margarete Warder. „Das war sogar schon zur Reparatur markiert worden.“

Ihre Familie habe die Stadt schon mehrfach auf die Situation in dieser Kurve hingewiesen. „Da passen keine zwei LKW aneinander vorbei, es kommt zu gefährlichen Situationen. Außerdem sind die drei Bäume alle alt und in keinem guten Zustand“, sagt sie. Sie habe auch schon mehrfach um Fällung gebeten — und um die Sperrung für LKW.

In Waldniel meldete der Bereich der Ungerather Straße „Land unter“. Die Kinder freute es, sie spielten in dem entstandenen See. Die Feuerwehr pumpte Keller aus und öffnete die Gullis, um für einen schnelleren Abfluss zu sorgen.

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