Gesamtschule Willich II überzeugt Schulpreis-Jury mit Sommernachtstraum
Die Gesamtschule Willich II spielt, singt und sorgt für Kulissen und Kostüme.
Willich. In der starken Schulpreis-Kategorie der „Sekundarstufe I“ hat sich die Gesamtschule Willich II durchgesetzt. Sie wird mit Theater- und Trommel-AGs, Lehrern und etlichen außerschulischen Partnern im September ihren Willicher „Sommernachtstraum“ alseinen festlichen, kulturellen und kulinarischen Abend aufführen.
Die gesamte junge Schule macht mit, setzt die Idee von der modernisierten Shakespeare-Fassung um. Die Kinder haben einzelne Stückinhalte um große Gefühle selbst improvisiert. Die Rollen von Helena, Demetrius, Hermia, Elfenkönig Oberon oder Kobold Puck werden von mehreren Kindern gespielt werden, beschreibt Christiane Beyerhaus die Rollen-Rotation. Sie hat gemeinsam mit Erik Heidepriem und Georg Troles die Spielleitung übernommen. Es wird ein Theaterabend mit Musik. Der 180 Sängerinnen starke Chor „Frauenpower“ hat sein Mitwirken zugesagt. Kulisse und Kostüme fertigt die Schule selbst. Viel zu tun, aber Georg Troles bleibt lässig: „Alles im Zeitplan.“
Glückliche Schulpreis-Gewinner im Kreis Viersen
Was die Jungs in der AG „Elephant Bulls Fight Club“ des Clara-Schumann-Gymnasiums Dülken alles drauf haben, erlebten die anderen Preisträger hautnah - ein kraftvolles und kraftraubendes Kampfsport-training im Schnelldurchlauf. Marc Isert trainiert Techniken, lehrt die Jungen aber zugleich, ihre Belastungsgrenzen systematisch zu erweitern und einen Verhaltenskodex aufzubauen, der zur Selbstverantwortung führt. Der Elefant steht für Kraft und Stärke, aber auch für Gelassenheit, Intelligenz und Sanftmut. Isert: „Jungs brauchen wieder freien Raum. Sie müssen sich auch mal austoben können.“
In dieser starken Kategorie sind zwei dritte Preise (je 500 Euro) überreicht worden. Ein Scheck geht nach Viersen, an das Erasmus von Rotterdam-Gymnasium für das Projekt „Verstärkung Deutsch“. Schüler, die Defizite im Lesen und Schreiben haben, werden in Gruppen von je zwölf Schülern von einem Deutschlehrer gefördert. Das ist Lernzeit ohne zusätzlichen Druck. Das Angebot richtet sich an Fünftklässler, deren Lese- und Rechtschreibkompetenz zuvor getestet wurde. Die Kinder werden ein Schuljahr lang mit individuell zusammengestelltem Material und mit Lektüren kreativ gefördert. „Wir wünschen uns noch kleinere Gruppen, um noch individueller helfen zu können“, sagte Petra Hoffmann, die mit Kollegin Brita Kozian und anderen Deutsch-Lehrern das Projekt stemmt.
500 Euro gehen nach Grefrath zur Schule an der Dorenburg, die ihren jugendlichen Schülern ein Elternpraktikum anbietet. Sie werden als Mutter und Vater praktisch auf die Probe gestellt, sind verantwortlich für eine Babypuppe, die 24 Stunden gefüttert, gewickelt und versorgt werden muss. Batterien rausnehmen — das geht nicht. Gestresste Schüler-Eltern bekommen auch kein schulfrei. Unterstützt werden die Jugendlichen von Schulsozialarbeiterin Vera Korb-Ciesla und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) in Viersen, die Partnerschaft, Verhütung oder Ausstattung und Kosten fürs Baby thematisieren. Hannelore Kastner vom SkF: „Wir sind begeistert, wie sich die Jugendlichen darauf einlassen.“ Auch wenn ein Schüler bei der Preisverleihung gestand: „Das erste Mal Wickeln war schlimm!“
