Boule: Wenn die Kugeln klacken

Das französische Spiel ist eine Sportart, bei der Augen und Ohren gefordert sind. Den Kempener Dag Richter hat die Leidenschaft für die Metallkugeln schon 1985 gepackt.

Kempen. Metallisches Klacken ist Musik in den Ohren von Boule-Spielern. Denn das französische Spiel mit Kugeln, Schweinchen und Maßband erfordert nicht nur Augen-, sondern auch Ohrenmaß. "Beim Match hörst Du genau hin, wenn der Gegner die nächste Kugel spielt. Allein am Sound erkennst Du den Spielzug", sagt Dag Richter aus Kempen. Er begründete die Flachlandbouler Kempen mit, brachte das Spiel in die Thomasstadt.

Angefangen hat seine Leidenschaft 1985, als er Boule zufällig im Grenzwald bei Kaldenkirchen sah - und direkt begeistert war. "Das könnte was für Dich sein", dachte Dag Richter ein Jahr später, als er "ein bisschen rumkullerte" und so den Sport für sich entdeckte.

1987 gründeten Freunde und er die Niederrheinischen Flachlandbouler Kempen, gespielt wurde auf den Wegen rund um die Burg.

Bis 2000 nahmen sie NRW-weit an Turnieren teil. Dann wurde der Ligabetrieb auf eingetragene Vereine beschränkt, es kam zur Vereinsgründung.

Die erste offene Stadtmeisterschaft fand 1987 statt - eine Tradition, die bis heute aufrecht erhalten wird. Als Turnier-Veranstalter sind die Kempener erfahren. Sie haben auch das "Kemp’sche Kappesturnier" ausgerichtet, maßen sich mit anderen auf freundschaftlicher Ebene.

"Mit der Zeit nahm die sportliche Ambition zu", erinnert sich Richter. So gab es von 2000 bis 2004 den "Burg-Cup", ein Genuss für alle Sinne. Denn zwischen dem Boulespiel servierten die Kempener ihren Gästen ein Vier-Gänge-Menü.

"Das fand wahnsinnigen Anklang", erzählt Richter, der von 1999 bis 2008 an der Vereinsspitze der Flachlandbouler stand. Dann übernahm seine Frau Beate diese Position. Und seit diesem Jahr ist der Kempener Thomas Niermann der Chef des Vereins.

Auf Kreis- und Bezirksebene spielt der Verein erfolgreich mit, nahm teil an Deutschlands größtem Bouleturnier in Bacherach mit 800 Teilnehmern. "Es ist ein Sport für jedes Alter", sagt Niermann und lädt Interessierte zu einer Partie herzlich ein.

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