Radball: Balanceakt auf zwei Rädern

Beim Verein Flottweg in St.Hubert geht es ums Toreschießen. Aber nicht mit dem Fuß, sondern mit dem Rad.

St. Hubert. Wer diesen Sport betreibt, muss nicht nur am Ball, sondern vor allem auf dem Fahrrad bleiben: Radball erfordert ein gutes Gleichgewichtsgefühl, Konzentration und Ausdauer. "Ich fand Radball schon immer interessant", sagt Timo Terhoeven und erzählt aus Kindertagen, als sein Grundschulfreund Axel Boves und er den Sportlern des Radfahrvereins Flottweg 1922 St. Hubert beim Ausladen der Radballräder fasziniert zugeschaut haben.

Heute ist Terhoeven selber Vereinsvorsitzender, betreibt den Sport seit 1987. Für ihn ist Radball "ein lockerer, wenn auch anstrengender Sport, bei dem der Spaß im Vordergrund steht". Da ist es nur eine Randnotiz, dass der St. Huberter bereits im Alter von drei Jahren ohne Stützräder Fahrrad fahren konnte.

Beim Radball treten zwei Teams mit jeweils zwei Spielern gegeneinander an. Und wie beim Fußball geht es ums Toreschießen. Die werden aber nicht mit dem Fuß, sondern mit dem Rad erzielt. Vorwiegend mit dem Vorderrad.

Als Fahrzeugwart ist Dieter Boemanns für die Räder zuständig und erklärt die Besonderheiten der Sportgeräte: "Es gibt weder Leerlauf, noch Bremse. Der hochgezogene Lenker hilft bei den Manövern. Das Vorderrad kann um sich selbst gedreht werden. Gefahren wird stehend, der Sattel befindet sich über dem Hinterrad." Nach dem Spiel muss Boemanns die bis zu 2300 Euro teuren Räder schon mal reparieren: "Dann ist die Vorderachse gebrochen, oder Speichen sind gerissen", berichtet er.

Doch im Training geht es lockerer zu: Zum Aufwärmen fahren die Radballer fünf Minuten im Stehen, bringen ihre Muskeln in Bewegung. Im Fahren wird das Vorderrad hochgehoben, und auch die Ballführung wird geübt. Während zwei Teams spielen, trainieren die anderen hinter den Toren.

Das Einstiegsalter beim Radball liegt bei neun bis 15Jahren, und Timo Terhoeven weiß: "Am Anfang brauchst du Geduld, das ist ein langer Lernweg. Du brauchst sechs bis acht Wochen, ehe du kurz auf dem Rad ruhig stehen und einen Ball schießen kannst." Wer das ausprobieren will, ist zum Training jederzeit willkommen.

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