„Alkohol“ schockiert Schüler

Rund 200 Jugendliche schauten sich am Donnerstag ein Stück über Sucht an und diskutierten darüber.

St. Tönis. Torkelnde Jugendliche, Krankenwagen, Blaulicht, Glasscherben auf dem Boden — solche erschreckenden Bilder haben die Besucher des Nelkensamstagszuges 2011 in Vorst noch im Kopf.

Alkoholmissbrauch — vor allem im Karneval — ist ein großes Problem. Eine Woche vor den närrischen Tagen wurde genau das gestern Morgen an der Realschule Leonardo da Vinci thematisiert.

„Viele Lehrer haben mich wegen des Problems Alkohol angesprochen. Sie wollten den Schülern die Konsequenzen nahe bringen“, erklärte Beratungslehrerin Petra Klinger.

Sie hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Stadtkulturbund eine Aufführung des Stückes „Alkohol“ von Patric Tavanti durch die Theatergruppe des Weimarer Kulturexpress möglich gemacht. Außerdem behandelten die Schüler das Thema Alkohol und die Frage, „Was hat Sucht mit Sehnsucht zu tun?“ im Biologie- und Politik-Unterricht der 8. Klassen.

Rund 200 Schüler der 7. und 8. Klassen fanden sich gestern zur Aufführung im Forum der Realschule ein. Das Stück handelt von den Jugendlichen Stefan und Steffi. Sie sehnen sich nach Anerkennung und Freiheit, müssen zu früh Verantwortung für ihr Leben übernehmen und fühlen sich dadurch überfordert. Sie beginnen zu trinken, denn der Alkohol bedeutet für sie Freiheit und Lebenssinn. „Von Alkohol wird alles besser“, sagt Stefan gleich mehrfach.

Hat er etwa Recht? Nach der Aufführung wurde mit den Schülern über die lebensbedrohlichen Konsequenzen des Alkoholmissbrauchs geredet. Zudem beantworteten die Schauspieler Fragen.

Am Ende war Manon, Schülerin der 8c, verstärkt gegen Alkohol und sagte: „Ich selbst trinke nicht. Und auch wenn Freunde von mir trinken, würde ich ihnen davon abraten. Man braucht keinen Alkohol, um cool zu sein.“

Lena war der selben Meinung: „Ich fand die Fakten am Ende schockierend. Einige denken jetzt vielleicht darüber nach, bevor sie etwas trinken.“ Und auch Egzon betonte: „Es war ein interessantes Stück, denn es hat fast jeder aus der Klasse schon einmal etwas getrunken.“

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