Autofreies Vorst: Kunden nicht aussperren

823 Unterschriften gegen die Pläne gesammelt.

Vorst. Mit ihrem Antrag, den Vorster Marktplatz autofrei zu gestalten, haben sich SPD und Grüne bei den Geschäftsleuten keine Freunde gemacht. Am Dienstag überreichten Regina Bormann und Dorothee Kohnen stellvertretend für zehn beteiligte Einzelhändler ein dickes Paket mit 823 Unterschriften, die gegen solche Pläne gesammelt worden waren, an Bürgermeister Thomas Goßen.

„Noch eine Stunde vor dem Termin haben wir die letzten Listen bekommen“, sagte Regina Bormann. Sie ist mit der Resonanz auf die Aktion sehr zufrieden. Denn aus ihrer Sicht sprechen die Unterschriften eine deutliche Sprache: Die meisten Besucher des Vorster Einzelhandels wollten weiter mit dem Auto zum Einkaufen kommen.

„Unsere Kunden dürfen nicht ausgesperrt werden“, betont Bormann. Eine Befragung in ihrer Apotheke habe ergeben: Über 50 Prozent aller Kunden kommen mit dem Auto, 45 Prozent davon parken auf dem Markt. 114 Fragebögen waren aufgefüllt worden.

Unterstützt fühlen sich die Geschäftsleute durch die Haltung der Stadtverwaltung. Die hat in die Unterlagen für die nächste Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses am 30. November geschrieben: „Eine gänzliche Beruhigung des Ortskerns ist kaum umsetzbar.“ Sie erinnert daran, dass sich die Vorster Bevölkerung sogar zusätzliche Parkplätze in diesem Bereich wünsche. Diese Forderung habe dazu geführt, dass das Versuchsmodell „autofreie Clevenstraße“ nicht umgesetzt werden konnte. In der Ausschuss-Sitzung wird über den Antrag von SPD und Grünen diskutiert.

Wie Regina Bormann weiter betont, sei eine „Entschleunigung“ des Verkehrs im Ortskern durchaus sinnvoll. Vor allem während des Berufsverkehrs werde Kuhstraße und Markt gerne als Schleichweg genutzt — allerdings in hohem Tempo. Die Verwaltung hatte dazu schon in der Vergangenheit eine Einbahnstraßen-Regelung auf der Kuhstraße angeregt.

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