„Café Apfelstadt“ im alten Edeka

Nächste Woche startet in den Räumen des früheren Supermarktes ein Frische-Laden mit drei verschiedenen Theken.

St. Tönis. „Niemals geht man so ganz.“ Das hatte die WZ geschrieben, als sie Ende Mai meldete, dass der Edeka-Markt an der Leipziger Straße im Biwak geschlossen wird. Eines war klar: Es würde dort weitergehen. Unklar war: Wie würde es weitergehen? Nun gibt’s eine klare Perspektive.

Nächste Woche Donnerstag eröffnet in der Halle des früheren Edeka ein Frische-Markt. Das heißt: Drei Geschäfte werden sich die frühere Ladenfläche teilen und mittendrin soll ein Café entstehen. Das bestätigte Sebastian van Densen von der Betreiber-Familie auf Nachfrage der Westdeutschen Zeitung. „An einer Theke werden wir eine Bäckerei mit komplettem Sortiment anbieten“, erklärte van Densen. An einem weiteren Verkaufsstand können die Kunden frisches Obst und Gemüse aus der Region kaufen, das wird in Regie des Obsthofes Unterweiden (Familie Panzer) geschehen.

An einer dritten Theke wird Metzger Wefers aus Krefeld seine Waren anbieten. „Er bezieht schließlich auch sein Fleisch aus der Gegend“, sagt van Densen. Damit niemand nach dem Einkauf gleich das Geschäft wieder verlassen muss, wird mittendrin ein Sitzplatzbereich eingerichtet: zum Verweilen, Kaffee trinken, Klönen. „Das könnte ein richtiges Begegnungszentrum werden“, sagt van Densen. Es gibt auch schon einen Namen: Café Apfelstadt.

Ausgedacht und entwickelt wurde dieses Konzept bei der Traditions-Bäckerei. „Wir produzieren handwerklich und wollen uns so auch von den Supermärkten absetzen“, erklärt der Bäckerei-Chef. Man wolle auch versuchen, das Preisniveau auf einem „sehr günstigen“ Level zu halten. „Wir wollen unsere Kunden weiter versorgen“, heißt die Devise. Die Vollversorgung war das Problem beim früheren Edeka-Laden. „Der war zu klein, nicht mehr zeitgemäß“, bedauert van Densen. Dennoch habe das Personal bis zuletzt versucht, ein Vollsortiment anzubieten.

Mit Freude reagieren Senioren-Union und Mittelstandsvereinigung der CDU auf die Neuigkeiten. „Wir freuen uns, dass nun für die in diesem Stadtviertel wohnenden Senioren, körperlich Behinderten und sonst wenig Beweglichen weiterhin die Möglichkeit geschaffen wird, sich mit dem Notwendigsten zum täglichen Leben ohne große Hilfe selbst zu versorgen“, sagt Senioren-Unions-Chef Reinhard Bismanns. Maik Giesen, Vorstandsmitglied der Mittelstandsvereinigung, fügt Richtung Anwohnerschaft hinzu: „Wir bitten Sie herzlich darum, regen Gebrauch von diesen Einkaufsmöglichkeiten Gebrauch zu machen.“ Das Frischekonzept sei es wert, dem Standort die Treue zu halten. Schließlich werde auch ein mittelständisches Unternehmen unterstützt. Nicht zuletzt: „Eines Tages sind wir alle Senioren.“

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