St. Tönis Feuerwehrmann bei Einsatz schwer verletzt

Michael Steeg (63) musste ins Krankenhaus gebracht werden. Er war eine unbeleuchtete Kellertreppe rücklings herabgestürzt.

St. Tönis: Feuerwehrmann bei Einsatz schwer verletzt
Foto: WZ-Archiv

St. Tönis. Der Schreck bei den Feuerwehrleuten saß tief. Der Einsatz am Corneliusplatz am frühen Donnerstagmorgen war beendet, als einer der Männer fragte: „Wo ist Michael eigentlich?“ Michael Steeg, langjähriger Pressesprecher der Stadtwehr, war von ihnen unbemerkt rücklings eine unbeleuchtete Treppe herunter gestürzt und hatte sich dabei schwer verletzt. Nur mit letzter Kraft hatte er es geschafft, nach oben zu krabbeln, wo seine Kameraden ihn stark blutend vorfanden.

„Wir haben sofort den Notarzt und den Rettungsdienst alarmiert“, sagt Markus Hergett, ebenfalls Pressesprecher der Feuerwehr. Von der Unfallstelle wurde der Verletzte in ein Krankenhaus gebracht. „Er selbst hat keine Erinnerung an den Unfall“, sagt Wehrchef Rolf Peschken.

Für ihn und die gesamte Feuerwehr gab’s dann gestern Vormittag eine erste vorsichtige Entwarnung: Der Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma hatte sich gottseidank nicht bestätigt. „Vielleicht kann er sogar am Sonntag schon entlassen werden“, sagt Peschken. Er betont, dass Michael Steeg sehr viel Glück hatte. „So ein Treppensturz kann lebensgefährlich sein.“

Wie war es überhaupt zu dem Einsatz gekommen? Nach Feuerwehrangaben hatte ein vorbeifahrender Autofahrer bemerkt, dass vor einem Mehrfamilienhaus 15 bis 20 Mülltonnen brannten. Ebenso ein Unterstand und eine Hecke. Die Flammen hatten das Dach des Hauses schon fast erreicht. Der Autofahrer rief die Polizei. Sechs Tonnen brannten aus, ein Auto, das in der Nähe stand, wurde ebenfalls stark beschädigt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

Das glaubt die Feuerwehr auch. „Im August hatten wir mal in einer Nacht fünf Alarmierungen in sechs Stunden“, sagt Markus Hergett. Der mutmaßliche Feuerteufel halte die Wehr in Atem. Diese zusätzliche Belastung bleibe nicht in den Klamotten hängen. „Wenn Sie nach einem Einsatz um 4 Uhr zurückkommen, ist an Schlaf nicht wirklich zu denken“, sagt Hergett. „Und jetzt kommt bei einem solchen Einsatz auch noch ein Kamerad zu Schaden“, klagt er. Hergett ruft die Bevölkerung auf: „Wer etwas Verdächtiges beobachtet, sollte sofort die Polizei rufen. Vielleicht kriegt die den Brandstifter ja bald.“

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