Haus für Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen

In der Hüserheide richtet der Landschaftsverband eine seiner Außenwohngruppen ein.

Vorst. Was geschieht in der Hüserheide bei Vorst? In der Sektion hat der Landschaftsverband Rheinland (LVR) das Doppelhaus Nr. 14a und 14b gekauft (ca. 650 000 Euro) und wird darin eine seiner Außenwohngruppen einrichten.

Sechs bis sieben Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, die aus schwierigen familiären Verhältnissen stammen, werden dort untergebracht.

„Das ist ein Konzept, das wir seit über 30 Jahren verfolgen“, sagt Sabine Kaul, Leiterin der LVR-Jugendhilfe. Die Jugendlichen sollen in einer normalen Nachbarschaft aufwachsen und integriert werden. Das Format dieser Wohngruppen sieht zudem vor, dass die Betreuten zwei bis drei Jahre dort beruflich und schulisch gefördert werden.

„Die Betreuung erfolgt rund um die Uhr“, sagt Sabine Kaul. Gleichzeitig versucht sie, Bedenken zu zerstreuen. „Wir haben solche Gruppen an vielen Stellen. Und das läuft fast überall sehr gut.“ Zudem seien die Jugendlichen keine Straftäter.

Am Montag wird den Anwohnern das Vorhaben erklärt. Dabei hoffen die LVR-Verantwortlichen, für ihre Sache werben zu können. Bei der Stadt Tönisvorst ist noch nichts bekannt. Das Jugendamt des Kreises wurde gerade erst über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt.

Bei der künftigen Wohngemeinschaft handelt es sich um die letzte Wohngruppe, die das frühere LVR-Gelände in Krefeld-Fichtenhain verlässt. Das dortige Gelände wird aufgegeben, weil es inmitten eines künftigen Industriegebietes liegt.

Bei den Anwohner regt sich Ärger wegen der Informationspolitik. „Erst die Schweinemast in der Hahnenweide, dann der Sendemast in Vorst und nun diese Einrichtung — wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt“, heißt es aus der Nachbarschaft. Diese Informations-Defizite will der LVR jetzt ausräumen.

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