Internetausbau: St. Tönis geht auf die Überholspur

Telekom hat ihr Datennetz ausgebaut. Schnelles Netz muss beantragt werden.

Internetausbau: St. Tönis geht auf die Überholspur
Foto: Kurt Lübke

Tönisvorst. Die St. Töniser können auf der Datenautobahn auf die Überholspur gehen. Der Ortsteil gehört zu den Bereichen in NRW, in denen die Telekom ab sofort die sogenannte Vectoring-Technik einschaltet. Damit können Internetkunden mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) surfen. Vom Ausbau profitieren über 8500 Haushalte mit der Vorwahl 02151. St. Tönis ist damit fast vollständig abgedeckt.

„Der Ausbau ist eine gute Nachricht für die Bürger und die Unternehmen in unserer Stadt“, sagt Bürgermeister Thomas Goßen. „Denn eine schnelle Internetanbindung ist ein enormer Standortvorteil.“ Gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Markus Hergett ließ sich Goßen am Dienstag von Frank Neiling, Breitband-Ausbau-Experte der Telekom, einen „MFG-Überbau“ an der Viersener Straße erläutern.

43 dieser grauen Schaltschränke (Kosten pro Stück: 40 000 bis 50 000 Euro) sind in den vergangenen zwölf Monaten in St. Tönis aufgebaut worden. Darin wird das neue Glasfasernetz — rund 30 Kilometer wurden verlegt — mit den Kupferkabeln verbunden, die in die Wohnungen führen.

Das neue Netz ist nach Auskunft der Telekom so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen problemlos gleichzeitig funktionieren. Außerdem böten die neuen Anschlüsse noch einen deutlichen Vorteil beim Heraufladen von Daten. Bis zu 40 MBit/s seien hierbei möglich — ein Mehrfaches von dem, was ein Kabelnetzanschluss in der Regel biete.

„Ich wurde in der Vergangenheit oft von Unternehmern mit dem Wunsch angesprochen, eine schnellere Internet-Anbindung in Tönisvorst zu bekommen“, so Thomas Goßen. Für die Bereiche Tempelshof und Tackweg ist dies jetzt möglich gemacht worden. Noch in diesem Frühjahr soll es eine Befragung der Firmen nach weiteren technischen Wünschen geben, ergänzt Hergett.

Von selbst kommt die Datenautobahn allerdings nicht ins Haus: Laut Frank Neiling müsse der Kunde die Technik zuerst beantragen. Eine kostenfreie Hotline steht zur Verfügung — die laut Neiling zurzeit aber überlastet ist: Da man 650 000 Kunden gleichzeitig die Vectoring-Technik anbiete, gebe es sehr viele Rückfragen.

Bis Ende 2018 will sich die Telekom komplett von den alten Kupferleitungen verabschieden. Man könne nicht zwei Netze wirtschaftlich betreiben, so Neiling. Daher werde man die Kunden bitten, bis dahin eine Umstellung zu beantragen.

Nicht tätig werden müssen allerdings die Vorster: Dort ist zurzeit kein Netzausbau geplant.

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