Kirschen Kirschernte ist in vollem Gange

Acht frühe und späte Sorten der süßen Früchte baut Familie Fruhen in der Huverheide an. Mittlerweile sind 1200 Bäume mit Spezialfolie überdacht — und so wettergeschützt.

 Ernte und Geschmack der Ernte 2015 stellen Familie Fruhen zufrieden. Peter Fruhen übergibt der Kempener Verkaufsleiterin Weronika Wichlacz eine Kiste mit Kirschen. Im Hofladen in der Huverheide, nur 100 Meter von der Plantage entfernt, kosten die großen Früchte drei Euro das Pfund.

Ernte und Geschmack der Ernte 2015 stellen Familie Fruhen zufrieden. Peter Fruhen übergibt der Kempener Verkaufsleiterin Weronika Wichlacz eine Kiste mit Kirschen. Im Hofladen in der Huverheide, nur 100 Meter von der Plantage entfernt, kosten die großen Früchte drei Euro das Pfund.

Vorst. Wenn dieses Kirschrot nicht wäre, die fast ins Schwarz gehende Reifefärbung dieser glänzenden Früchte mit schlankem Stiel, könnte man glatt an Weintrauben denken. Denn so dicht wie Trauben einer Weinrebe hängen die Kirschen an den Bäumen von Familie Fruhen in der Huverheide.

Spezialplanen überspannen die Kirschbaumalleen, so dass Starkregen und Hagel den Früchten nichts anhaben können.

Spezialplanen überspannen die Kirschbaumalleen, so dass Starkregen und Hagel den Früchten nichts anhaben können.

Viele Früchte zweigen sich gleich vom Stamm ab, der maximal 3,50 Meter misst. Für diese Pflückhöhe braucht’s eine Leiter. Ansonsten ist das eine Ernte fast wie im Vorbeigehen — im Vergleich zur Kletterpartie in so manche Kirschbaumkrone. Was nicht heißt, dass Kirschenanbau ein Spaziergang ist.

So können die Kirschen länger reifen und süßen und müssen nicht mit Blick auf Schlechtwetter früher gepflückt werden. So sind fast alle „Dachkirschen“ makellos.

So können die Kirschen länger reifen und süßen und müssen nicht mit Blick auf Schlechtwetter früher gepflückt werden. So sind fast alle „Dachkirschen“ makellos.

Seit 2010 muss Familie Fruhen zwischen spätem Frühjahr und den ersten Sommerwochen nicht mehr jeden Platzregen, jede Hagelwarnung des Wetteramtes fürchten. Sohn Bernd ist nach seiner Ausbildung in einem Kirschanbaubetrieb in Bornheim nicht nur theoretisch mit der Folienidee zu Hause eingestiegen. Irmgard Fruhen: „Sein damaliger Chef hat ihm zum Abschied Spezialfolie mitgegeben.“ Und so bekamen die Süßkirschenbäume in der Huverheide ihr erstes luftiges Dach.

1200 Bäume sind es mittlerweile auf einer geschützten Anbaufläche von 10 000 Quadratmetern. Sie stehen dort wie von VerpackungsKünstler Christo eingehüllte Alleen, in der Mitte durch einen Rasenweg voneinander getrennt. Schlauchbahnen rechts und links der Stämme sorgen für die Bewässerung.

Mit der Ernte der frühen Sorten namens Burlat, Bellise und Samba waren die Obstbauern sehr zufrieden. Irmgard Fruhen: „Der Ertrag ist sehr sehr unterschiedlich von Jahr zu Jahr, von Sorte zu Sorte. Doch in diesem Jahr kann man ganz klar sagen, dass die bald abgeernteten frühen Sorten mit zehn bis zwölf Kilogramm pro Baum viel besser tragen als die Spätsorten.“ Da werden also von Carmen, Summit, Early Korvik, Tamara, Kordia, Skeena und den Spätreifen Regina und Sweetheart drei bis acht Kilo pro Baum erwartet.

Wie beim Spargel beeinflussen Größe und Qualität den Preis. Fruhen: „Da geht es von 24 mm hoch bis 34 und mehr. Das sind dann Mammutkirschen.“ Die kleineren Früchte kosten 2,50 Euro pro Pfund, die großen Kirschen 3 Euro. Um ihren Durchmesser zu bestimmen, gibt es einen Messstab. Den brauchen Irmgard, Klaus und Bernd Fruhen aber nicht. „Da reicht unser Augenmaß.“

Kirschen isst sie auch in der Hochsaison der Ernte immer noch gern, sagt Irmgard Fruhen. Dachkirschen sind ihr für Pfannkuchen aber zu schade. „Die Kirschen esse ich am liebsten vom Baum.“ Im Vorbeigehen gepflückt.

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