Probleme und ein Benefizkonzertfür die Tönisvorster Hilfe

Die Helfer suchen händeringend nach Lagermöglichkeiten. Sie wollen dabei nicht auf Hilfe von der Stadt hoffen.

Probleme und ein Benefizkonzertfür die Tönisvorster Hilfe
Foto: privat

Tönisvorst. „Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht. Was unsere Ausgabetermine angeht, gehen wir auf dem Zahnfleisch.“ Diese Sätze stammen nicht von einem Menschen, der sich mit der Flüchtlings-Problematik auseinandersetzt. Nein, sie kommen aus dem Mund von Jürgen Beyer, Vorsitzender der Tönisvorster Hilfe. Und doch haben sie mit Flüchtlingen zu tun. Denn auch aus diesem Personenkreis kommen Menschen zur Tönisvorster Hilfe, um sich Lebensmittel abzuholen.

„Insgesamt haben wir mittlerweile über 500 Ausweise ausgegeben“, erklärt Beyer. Was bedeutet: Rund 1100 Menschen gehören zur Kundschaft der Hilfsaktion. Was Beyer und seinen Vize Reinhard Bismanns derzeit Sorge macht, ist die Tatsache, wie sie noch Lebensmittel beschaffen können. „Wir versuchen, so gerecht wie möglich zu sein“, sagt Beyer. Was bei der 14-tägigen Ausgabe nicht immer einfach ist. Zumal die Tönisvorster Hilfe registriert, dass die „Stammkundschaft“ nicht mehr oder eher seltener kommt. „Schon Stunden vor der Öffnung stehen viele Menschen vor der Tür“, sagt Reinhard Bismanns. „Aber, wir vermissen einige unserer Stammkunden.“

Um ein Verteilungsproblem zu vermeiden, wird derzeit ein neues System entwickelt, nach dem die Lebensmittel ausgegeben werden. Das sei noch nicht richtig ausgeklügelt, aber man hoffe, es bald umsetzen zu können. Einzelheiten wollen beide noch nicht nennen.

Zurück zur Lebensmittel-Beschaffung. Hier stößt die Hilfs-Aktion ebenfalls an ihre Grenzen. „Wenn es mal eine zweckgebundene Geldspende gibt, dann können wir sie nur in Portionen umsetzen. Wir haben keine Lagermöglichkeiten“, sagt Jürgen Beyer. Gleichzeitig stellt er klar: „Wir erwarten keine Hilfe von der Stadt. Dort gibt es zurzeit ganz andere Probleme. Wir lösen unsere selbst.“ Die Verantwortlichen haben eigene Ideen, die sie umsetzen wollen. „Auch wenn’s Geld kostet“, sagt Bismanns. Vorstellen könne man sich eine Industriehalle oder vielleicht eine Container-Lösung. Wenn’s denn entsprechende Container gibt.

Aber, es gibt auch die positiven Nachrichten. So präsentiert die Hilfe am Samstag, 24. Oktober, ab 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr) im Marienheim an der Friedensstraße die Big Band Friends aus Düsseldorf. Dieses Ensemble unter der Leitung des Berufsmusikers Jon Boutin hatte sich bereit erklärt, ein Benefizkonzert zu geben. Der Eintritt ist frei, die Besucher werden um eine Spende gebeten.

Mit klassischen Bläser-Partien und Rhythmus-Gruppe ausgestattet ist diese Band in der Lage, sowohl Klassiker zu spielen, aber auch Ausflüge in die Welt des Rock ’n’ Roll zu unternehmen. Auf die Besucher wartet ein Leckerbissen.

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