St. Peter ist kein Ort für Goldhochzeiten

Eine Tönisvorsterin wollte eine Sondermesse in der historischen Kapelle feiern. Die Kirche wies sie ab.

2010 weihte Probst Eicker die Infostele vor der Kapelle St. Peter. Der Förderverein hatte diese herstellen lassen.

2010 weihte Probst Eicker die Infostele vor der Kapelle St. Peter. Der Förderverein hatte diese herstellen lassen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Kempen/Vorst. Die Goldhochzeit in der kleinen Kempener Kapelle St. Peter zu feiern, das hatten sich Monika und Dieter Tichlers aus Tönisvorst so schön vorgestellt. Ein Anruf bei der Kirchengemeinde brachte dann Ernüchterung: Sondermessen wie Goldhochzeiten dürfen nur in den anderen Kempener Kirchen gefeiert werden.

2007 besuchte die St. Petri-Bruderschaft die erste Messe in der renovierten Kapelle.

2007 besuchte die St. Petri-Bruderschaft die erste Messe in der renovierten Kapelle.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Umso erstaunter war Monika Tichlers, als sie am Freitag in der WZ las, dass der Förderverein die kleine Kirche an der Grenze zu Vorst auch außerhalb der Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit zum Gebet öffnen will. Warum dann nicht für eine Goldhochzeit, wundert sich Tichlers. Den Priester und den Aufräumtrupp hätte das Ehepaar sogar mitgebracht.

„Die Kapelle St. Peter ist über 1000 Jahre alt und hat eine bewegende Geschichte. Wir würden es sehr begrüßen, wenn wir die Kapelle auch für Sondermessen öffnen könnten“, sagt Maria Birmes vom Förderverein der Kapelle auf WZ-Anfrage. Dann verweist sie auf das Pastoralteam, das solche Dinge entscheide. Allen voran Probst Thomas Eicker. Der Probst war für die WZ am Freitag nicht zu erreichen, da er gerade eine Auszeit nimmt.

Aus dem Kirchenvorstand kam folgende Erklärung: „Sondermessen in St. Peter sind angesichts der Personalsituation einfach nicht mehr drin. Wir wollen auch keinen bevorzugen, der sagt, ich bringe meinen eigenen Priester mit und bezahle Kantor und Nebenkosten aus eigener Tasche. Andere können sich das nicht leisten, die müssten wir dann abweisen.“

Pfarrer Wolfgang Acht äußerte sich zu dem Thema im aktuellen Pfarrbrief: „Wir bitten um Verständnis für unsere Entscheidung, die Grunddienste zu sichern“, so der Pfarrer. „Es macht keinen Sinn, durch sogenannte Ausnahmen eine Diskussion zu beginnen, wer unter welchen Bedingungen wann eine Ausnahme genehmigt bekommt und wer nicht.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort